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DOI: 10.1055/a-0705-2026
Kleinhirnveränderungen nach neurologisch unkomplizierten Frühgeburten
Publication History
Publication Date:
18 October 2018 (online)

Störungen der Kleinhirnentwicklung waren in Studien mit unterschiedlichen nicht motorischen Erkrankungen assoziiert, darunter Schizophrenie, Aufmerksamkeitsstörung und Autismus-Spektrum-Syndrom. Bei der Frühgeborenendiagnostik lag der analytische Schwerpunkt bislang auf dem Großhirn. Die Untersuchung zeigt, dass Frühgeborene ohne perinatale Gehirnkomplikationen als Schulkinder signifikante zerebelläre Abweichungen aufwiesen.
Auch ohne perinatale Gehirnschädigung wiesen frühgeborene Schulkinder verminderte Kleinhirnvolumina in Abhängigkeit vom Gestationsalter auf. Die Abweichungen im Vergleich zu den Kontrollen betrafen die graue und weiße Substanz, ohne dass analoge Veränderungen im Großhirn bestanden. Mögliche Ursachen seien eine Sauerstoffunterversorgung, Inflammation und beeinträchtigte Nährstoffversorgung. Die besondere Vulnerabilität des Zerebellums erfordere seine Einbeziehung in neuroprotektive Strategien, so die Autoren.