Geriatrie up2date 2019; 1(01): 19-31
DOI: 10.1055/a-0830-7393
Chirurgie und Orthopädie
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Orthogeriatrie

Refresher Orthogeriatrics
Ulrich Christoph Liener
,
Kerstin Peters
,
Erich Hartwig
,
Reinhard Hoffmann
,
Benjamin Bücking
Further Information

Publication History

Publication Date:
27 March 2019 (online)

Zusammenfassung

Die Anzahl osteoporotischer Frakturen und multimorbider Patienten ist in den letzten Jahren angestiegen und wird weiter steigen. Aufgrund der substanziellen Morbidität und Mortalität von Fragilitätsfrakturen bei diesen Patienten hat inzwischen ein Paradigmenwechsel – weg von der Sichtweise einer unfallchirurgischen Monoverletzung, hin zu der Sichtweise eines orthogeriatrischen Syndroms – stattgefunden. Neben der Frakturversorgung beinhaltet dieses Konzept auch eine medikamentöse Therapie der Osteoporose.

Abstract

Fragility fractures are associated with a substantial mortality and morbidity. Because of the high prevalence of comorbidities and a high risk of complications the application of geriatric principles in the complex treatment of these patients is vital. The last years have seen a paradigm shift in the treatment of fragility fractures from an orthopedic disorder towards an orthogeriatric syndrome. This article reviews the orthogeriatric principles of treating fragility fractures.

Kernaussagen
  • Die Anzahl von Patienten mit Fragilitätsfrakturen wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen.

  • Die Multimorbidität dieser Patienten stellt hohe Anforderungen an die Behandlung. Eine Versorgung dieser komplexen Patientengruppe in spezialisierten Zentren ist daher sinnvoll.

  • Die gemeinsame Behandlung der Patienten durch Unfallchirurgen und Geriater verbessert die Ergebnisse.

  • Die Behandlung erfolgt nach standardisierten Protokollen und beinhaltet eine rasche chirurgische Stabilisierung der Fraktur und eine interprofessionelle Betreuung der Patienten.

  • Die unfallchirurgische Behandlung der Fragilitätsfrakturen geht über die reine chirurgische Stabilisierung hinaus und beinhaltet die medikamentöse Therapie der Osteoporose.

  • Viele Patienten entwickeln während des stationären Aufenthalts ein Delir. Aufgrund der hohen Komplikationsrate sollten gefährdete Patienten bereits in der Notaufnahme identifiziert werden, um rechtzeitig präventive Maßnahmen einzuleiten.