Zusammenfassung
Dass Blutzuckerteststreifen und Sensoren mit Geld und Kosten verbunden sind, bedarf
grundsätzlich keiner Erwähnung. Die gesetzlichen Krankenversicherungen zahlten allein
2017 für die verordneten Blutzuckerteststreifen 700 Mio. Euro [1]. Die Sensoren kosten die gesetzlichen Krankenversicherungen schätzungsweise 234
Mio. Euro pro Jahr. Jede einzelne der in diesem Zusammenhang ausgestellten Verordnungen
(ca. 0,1 Mio.) sowie der Arbeitsaufwand der damit ver-bundenen Untersuchungen und
Beratungen des Diabetikers gehen zu Lasten der Budgets der verordnenden Ärzte. Zusammengefasst
können die Höhe und die Entwicklung der Kosten für die Versorgung und Betreuung von
Diabetikern in Deutschland in den KoDiM-Studien [2], [3], [4] nachgelesen werden. Noch nicht berücksichtigt ist bisher die Sichtweise von „einigen“
Diabetikern. Die durch eine Verordnung erhaltenen Blutzuckerteststreifen oder Sensoren
nutzen sie entgegen den Absprachen mit dem betreuenden Arzt nicht für ihr Therapie-Selbstmanagement.
Vielmehr wird mit diesen Produkten durch deren Verkauf, zum Beispiel auf eBay oder
anderen Online-Handelsportalen ein zum Teil beträchtliches Nebeneinkommen realisiert.
Welche Dimensionen dies zwischenzeitlich erreicht hat, wer Verkäufer und Käufer sind
und welche Konsequenzen sich möglicherweise für die verordnenden Ärzte ergeben, ist
Gegenstand der folgenden Ausführungen.