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DOI: 10.1055/a-0922-9919
Die monetären Aspekte der Blutzuckerselbstkontrolle
Dimensionen und Auswirkungen der Schwarzmärkte für Blutzuckerteststreifen und SensorenPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
28. Juni 2019 (online)


Zusammenfassung
Dass Blutzuckerteststreifen und Sensoren mit Geld und Kosten verbunden sind, bedarf grundsätzlich keiner Erwähnung. Die gesetzlichen Krankenversicherungen zahlten allein 2017 für die verordneten Blutzuckerteststreifen 700 Mio. Euro [1]. Die Sensoren kosten die gesetzlichen Krankenversicherungen schätzungsweise 234 Mio. Euro pro Jahr. Jede einzelne der in diesem Zusammenhang ausgestellten Verordnungen (ca. 0,1 Mio.) sowie der Arbeitsaufwand der damit ver-bundenen Untersuchungen und Beratungen des Diabetikers gehen zu Lasten der Budgets der verordnenden Ärzte. Zusammengefasst können die Höhe und die Entwicklung der Kosten für die Versorgung und Betreuung von Diabetikern in Deutschland in den KoDiM-Studien [2], [3], [4] nachgelesen werden. Noch nicht berücksichtigt ist bisher die Sichtweise von „einigen“ Diabetikern. Die durch eine Verordnung erhaltenen Blutzuckerteststreifen oder Sensoren nutzen sie entgegen den Absprachen mit dem betreuenden Arzt nicht für ihr Therapie-Selbstmanagement. Vielmehr wird mit diesen Produkten durch deren Verkauf, zum Beispiel auf eBay oder anderen Online-Handelsportalen ein zum Teil beträchtliches Nebeneinkommen realisiert. Welche Dimensionen dies zwischenzeitlich erreicht hat, wer Verkäufer und Käufer sind und welche Konsequenzen sich möglicherweise für die verordnenden Ärzte ergeben, ist Gegenstand der folgenden Ausführungen.