Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2020; 15(03): 279-297
DOI: 10.1055/a-0926-0217
Wirbelsäule

Wirbelsäulentrauma im Kindes- und Jugendalter

Jan-Sven Jarvers
,
Stefan Matschke
,
Christoph-E. Heyde
,
Michael Kreinest

Verletzungen der Wirbelsäule bei Kindern sind selten. Die Art, die Lokalisation des Traumas sowie die zugrunde liegenden Ursachen variieren mit dem Lebensalter. Anatomische Charakteristika stellen besondere Herausforderungen an die Diagnostik und Therapie. Aufgrund der biomechanischen Besonderheiten der heranwachsenden Wirbelsäule können im Vergleich zum Erwachsenen etablierte Therapien nicht undifferenziert übernommen werden.

Kernaussagen
  • Bei Diagnostik und Therapie ist die genaue Kenntnis der Anatomie und Biomechanik der sich entwickelnden Wirbelsäule unabdingbar.

  • Neben der klinisch-neurologischen Untersuchung erfolgt die Diagnostik hauptsächlich über die Bildgebung mittels Röntgen und Kernspintomografie.

  • Die arztgeführte dynamische Bildwandlerkontrolle ist zur Diagnostik von diskoligamentären Verletzungen ein wichtiges Zusatzinstrument.

  • Die CT ist speziellen Fragestellungen bzw. schwerverletzten Kinder vorbehalten.

  • Zumeist ist eine konservative Therapie möglich.

  • Bei instabilen Verletzungen kann eine operative Stabilisierung indiziert sein.

  • Je älter die Kinder werden, umso fließender wird der Übergang zur Therapie des Erwachsenen.

  • Die schwierige Indikation und Besonderheiten der operativen Therapie machen die Behandlung in einem kinderwirbelsäulenchirurgisch erfahrenen Zentrum notwendig.



Publication History

Article published online:
04 June 2020

Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York