Gastroenterologie up2date 2020; 16(01): 9-13
DOI: 10.1055/a-1008-3621
SOP / Arbeitsablauf
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

SOP – Überwachung nach endoskopisch retrograder Cholangiopankreatikografie (ERCP)

Friedrich-Michael Pieper
,
Nikolaus Lubomierski
,
Jörg Albert
Further Information

Publication History

Publication Date:
10 March 2020 (online)

Die endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikografie (ERCP) hat sich seit den 1970er-Jahren zu einer wertvollen diagnostischen und therapeutischen Methode entwickelt. Sie ist jedoch mit Risiken verbunden und verglichen mit anderen endoskopischen Eingriffen als komplikationsreich anzusehen. Diese SOP beschreibt eine standardisierte Überwachung der Patienten, die darauf abzielt, Risiken zu verringern und Komplikationen frühzeitig zu erkennen.

Kernaussagen
  • Eine standardisierte Nachüberwachung nach ERCP kann Komplikationen frühzeitig detektieren, erhöht die Patientensicherheit und sollte daher in allen Fällen durchgeführt werden.

  • Eine Entlassung ins ambulante Setting nach ERCP ist nach sorgfältiger Risikoabwägung und Würdigung entsprechender Kriterien möglich.

  • Die Diagnose einer PEP kann nur bei Vorliegen erhöhter Serumlipasewerte und passender klinischer Beschwerden bzw. aktueller Bildgebung oder Ultraschall gestellt werden.

  • Eine PEP-Prophylaxe sollte bei jedem Patienten erwogen und bei einer Risiko-ERCP standardmäßig gegeben werden.

  • Eine antibiotische Prophylaxe ist nur bei einem ausgewählten Risikokollektiv durchzuführen.