Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2021; 16(01): 43-66
DOI: 10.1055/a-1010-9896
Beckengürtel und untere Extremität

Zugangswege Hüftendoprothetik – anterolateraler Zugang in Rückenlage

Andreas Roth
,
Szymon Goralski
,
Christina Pempe
Preview

Zur Implantation von Hüftgelenksendoprothetik stehen mehrere Zugangswege zur Verfügung, die in dieser Ausgabe der Zeitschrift beschrieben werden. Dieser Beitrag stellt den historischen Werdegang, die OP-technischen Schritte, die Ergebnisse und speziellen Risiken des anterolateralen Zugangs in Rückenlage vor.

Kernaussagen
  • Der anterolaterale minimalinvasive Zugang (ALMI) zur Hüfte ist eine Modifikation des anterolateralen Zugangs von Watson-Jones.

  • Der Zugang ist in seiner Modifikation deutlich gegenüber dem originalen Watson-Jones-Zugang verkürzt. Wichtig ist jedoch vor allem das Belassen des Ansatzes der Glutealmuskulatur am Femur.

  • Indikationen sind primäre und sekundäre Koxarthrosen sowie Hüftkopfnekrosen und die schnell destruierende Koxarthrose. Kontraindikationen bestehen bei vorangegangenen Umstellungsosteotomien des proximalen Femurs und ausgedehnten Vernarbungen nach Voroperationen.

  • Für den Eingriff lassen sich die Patienten sicher und einfach lagern.

  • Vorteile des ALMI-Zugangs gegenüber klassischen Zugängen sind vor allem geringere Schmerzen unmittelbar postoperativ. Eine Muskelschonung führt zu besseren funktionellen Resultaten, setzt allerdings eine sehr sorgfältige Präparation voraus.

  • Potenzielle Nachteile wegen des eingeschränkten Zugangs zum Femur wie Hautirritationen sind keine Nachteile, wären es potenziell, wurden aber nicht nachgewiesen. Nervenschädigungen oder Fehlpositionierungen sowie Frakturen oder erhöhte Revisionsraten können bei sorgfältiger Anwendung vermieden werden.



Publication History

Article published online:
03 February 2021

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