PSYCH up2date 2020; 14(05): 379-394
DOI: 10.1055/a-1022-0762
Organische psychische Störungen

Amnestische Syndrome

Detlef Wietelmann

Amnestische Syndrome sind durch ganz im Vordergrund stehende Gedächtnisstörungen und zumeist organische Ursachen gekennzeichnet. Grundkenntnisse dieser Ätiologien sind erforderlich, um rasch diagnostische und zum Teil spezifische therapeutische Maßnahmen einzuleiten.

Kernaussagen
  • Amnestische Syndrome stellen schwerwiegende Einschränkungen von Gedächtnisfunktionen ohne relevante weitere kognitive Defizite dar, die zu ausgeprägten Defiziten im Alltag führen.

  • Neuropsychologisch sollten zumindest das Ultrakurzzeitgedächtnis, Arbeitsgedächtnis, Kurzzeitgedächtnis und Langzeitgedächtnis untersucht und bezüglich des Schädigungszeitpunktes nach anterograden und retrograden Gedächtnisstörungen gefahndet werden.

  • Akut bis subakut auftretende amnestische Syndrome müssen aufgrund ihrer meistens organischen Ursache und der möglichen therapeutischen Relevanz notfallmäßig somatisch abgeklärt werden.

  • Mangelernährte Patienten haben ein erhöhtes Risiko für ein Korsakow-Syndrom.

  • Patienten mit Autoimmunenzephalopathien werden aufgrund von früh im Krankheitsverlauf auftretenden psychiatrischen Symptomen erstmals in psychiatrischen Einrichtungen vorgestellt.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
15. September 2020

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