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DOI: 10.1055/a-1129-7820
Haben schriftsprachliche Fähigkeiten auch auditive Wurzeln?
Inwieweit Hören die individuelle Entwicklung von schriftsprachlichen Fähigkeiten (Lesen/Rechtschreibung) unterstützt, wird in der wissenschaftlichen Fachliteratur noch diskutiert. So viel aber steht fest: Hörschwellen sind für die Schriftsprachkompetenz insoweit wichtig, als frühe akustische Erfahrungen die primäre Sprachentwicklung vorantreiben, die wiederum die Grundlage für die sekundäre Sprachentwicklung ist: die Entwicklung der Schriftsprache. Aus diesem Grund sollen bekanntlich insbesondere hörbehinderte Kinder so schnell wie möglich Zugang zu bedeutungsvollen Klängen haben. Darüber hinaus scheint es keinen Zusammenhang zwischen Hörschwelle und schriftsprachlichen Fähigkeiten zu geben. Was jedoch diskutiert wird, ist inwieweit die auditive Verarbeitung die Leseentwicklung unterstützt.
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Stabile neuronale Klangverarbeitung ist für einige, aber nicht für alle Komponenten der phonologischen Entwicklung wichtig. Sie bewirkt nicht unbedingt einen fließenden Zugriff auf diese Informationen und/oder deren Speicherung.
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Damit ist auch auditive Verarbeitung ein wichtiger Faktor für die Entwicklung schriftsprachlicher Fähigkeiten, zu dem jedoch noch andere kognitive und sprachliche Fähigkeiten hinzukommen müssen.
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Die frühe Beschäftigung mit Klang trägt nicht nur zur robusten Kenntnis der Klangstruktur gesprochener Sprache bei, sondern vermag auch Kinder auf den Leselernprozess vorbereiten.
Publication History
Article published online:
16 June 2020
© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York