Onkologie up2date 2020; 2(03): 207-220
DOI: 10.1055/a-1176-5097
Tumoren des Gastrointestinaltraktes

Die unklare Leberraumforderung

Christoph Roderburg
,
Sven H. Loosen
,
Philipp Bruners
,
Tom Luedde

Unklare Leberläsionen stellen ein sehr häufiges klinisches Problem dar, etwa im Kontext von sonografischen Routineuntersuchungen in der hausärztlichen oder internistischen Praxis. Die zentrale Aufgabe in der Diagnostik besteht darin, die Gutartigkeit der Läsionen zu belegen und eine maligne Ursache möglichst sicher auszuschließen, wobei eine genaue Zuordnung jedoch nicht immer zu erreichen ist.

Kernaussagen
  • Wichtige Parameter in der Abklärung von zufällig gefundenen Leberläsionen sind die sonografisch beschriebene Größe und Morphologie sowie klinische Faktoren wie das Vorliegen von Alarmsymptomen oder einer chronischen Lebererkrankung.

  • Die CEUS (Contrast-enhanced Ultrasound) erlaubt, mit sehr hoher Spezifität und Sensitivität die Dignität von Leberraumforderungen zu bestimmen; Schwierigkeiten können sich bei zirrhotischen Lebern ergeben.

  • Während die MRT zunehmend Bedeutung in der Diagnostik von Lebertumoren gewinnt, wird die CT überwiegend zum Staging von Lebertumoren eingesetzt.

  • Bei asymptomatischen Patienten ohne chronische Lebererkrankung sind zufällig entdeckte fokale Leberraumforderungen nahezu immer benigne. Häufige benigne Entitäten sind das Hämangiom, die fokal noduläre Hyperplasie und das Leberzelladenom.

  • Wichtigste maligne Läsionen sind das hepatozelluläre Karzinom, das cholangiozelluläre Karzinom und Metastasen nicht lebereigener Tumoren.



Publication History

Article published online:
24 August 2020

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