Handchirurgie Scan – Aktuelle Publikationen für Sie gescannt

Liebe Leserinnen und Leser,

weiterhin wird unser Leben von der COVID-19 und den Pandemie-Folgen geprägt und wir sind von einer Normalisierung unseres beruflichen wie privaten Alltags weit entfernt. Unser herausgeberischer Blick auf die handchirurgischen Publikationen zeigt allerdings im positiven Sinne eine anhaltende Normalität, da unverändert viele interessante und durchaus hochwertige Veröffentlichungen zu verzeichnen sind. Wir hoffen, dass dies so bleibt und freuen wir uns, Ihnen auch in dieser Ausgabe von Handchirurgie Scan wichtige handchirurgische Arbeiten vorstellen zu können, die wir für Sie recherchiert, selektiert, bewertet, referiert und kommentiert haben.

Die operative Behandlung der Rhizarthrose hat in diesem Heft einen besonderen Stellenwert. Während in Deutschland die Resektionsarthroplastik des Daumensattelgelenkes mit ihren Modifikationen am meisten angewandt wird, können europäische Arbeitsgruppen auch auf umfangreiche Erfahrungen in der Endoprothetik verweisen. Gleich fünf Publikationen zu teilweise beachtlich großen Fallserien mit ganz unterschiedlichen Ergebnissen möchten wir Ihnen vorstellen. Zwei Studien kommen für die gleiche Prothese zu völlig abweichenden Resultaten und Empfehlungen, was in unserem aufschlussreichen Expertenkommentar analysiert wird. Die therapeutischen Herausforderungen der Rhizarthrose möchten wir aber nicht nur unter dem Aspekt der Endoprothetik präsentieren, sondern auch mit weiteren bemerkenswerten Publikationen, die sich u. a. mit den Themen Akupunktur, Interposition von Silikon oder Pyrokarbon sowie Behandlung einer gleichzeitigen Pathologie des Daumengrundgelenkes beschäftigen.

Die winkelstabile palmare Plattenosteosynthese hat sich in der Klinik für die Behandlung der distalen Radiusfraktur durchgesetzt. Angesichts fehlender wissenschaftlicher Evidenz für diesen Siegeszug lohnt es sich, über mögliche Komplikationen und die Kosten dieser Methode zu reden. In unserem Diskussions-Teil finden Sie eine Publikation, die eine erstaunlich hohe Komplikationsrate beschreibt. Eine weitere Arbeit betont den Wert der Soong-Klassifikation für die Beurteilung der Plattenlage und weist auf die Bedeutung eines anatomischen Plattendesigns hin. Interessant ist auch ein Kostenvergleich von operativer und konservativer Therapie. Lesenswerte Expertenkommentare finden Sie weiterhin zur offenen Reposition und Osteosynthese von Mittelgliedbasisfrakturen sowie der Behandlung der Radialisparese durch Nerventransposition oder Sehnentransfer. Eine Arbeit zur Patientenzufriedenheit nach operativer Therapie des Morbus Dupuytren kommt zu dem überraschenden Ergebnis, dass die Kontraktur des Streckdefizits für die Patienten von geringerer Bedeutung ist, als angenommen.

Sehr empfehlen möchten wir Ihnen darüber hinaus unsere CME-Beiträge zur Endoprothetik der Fingermittelgelenke und zu Erfrierungen an der Hand.

Wir wünschen Ihnen eine spannende und unterhaltsame Lektüre der neuen Ausgabe von Handchirurgie Scan.

Mit herzlichen Grüßen,
Ihre Herausgeber
Prof. Dr. med. Michael Schädel-Höpfner
Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier

Prof. Dr. med. Michael Schädel-Höpfner

Prof. Dr. med. Dr. med. habil. Michael Sauerbier