CC BY-NC-ND 4.0 · Geburtshilfe Frauenheilkd 2020; 80(09): 924-931
DOI: 10.1055/a-1226-6666
GebFra Science
Original Article/Originalarbeit

Trastuzumab-Biosimilars in der Therapie des Mammakarzinoms – „Real World“-Erfahrungen aus 4 bayerischen universitären Brustzentren

Article in several languages: English | deutsch
Anna Hester
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Brustzentrum und CCC München, Klinikum der Universität München, LMU München, München
,
Paul Gaß
2   Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, Erlangen
,
Peter A. Fasching
2   Frauenklinik des Universitätsklinikums Erlangen, Erlangen
,
Anne Katrin Krämer
3   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Technischen Universität München und CCC München, München
,
Johannes Ettl
3   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Technischen Universität München und CCC München, München
,
Joachim Diessner
4   Frauenklinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Würzburg, Würzburg
,
Achim Wöckel
4   Frauenklinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Würzburg, Würzburg
,
Tobias Egger
5   Apotheke des Universitätsklinikums Würzburg, Würzburg
,
Katja Stock
6   Apotheke des Universitätsklinikums Erlangen, Erlangen
,
Jutta Redlin
7   Krankenhausapotheke des Klinikums Rechts der Isar der Technischen Universität, München
,
Monika Andraschko
8   Apotheke des LMU Klinikums, München
,
Nadia Harbeck
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Brustzentrum und CCC München, Klinikum der Universität München, LMU München, München
,
Rachel Würstlein
1   Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Brustzentrum und CCC München, Klinikum der Universität München, LMU München, München
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Zusammenfassung

Einleitung Mit Einführung der ersten Trastuzumab-Biosimilars im Sommer 2018 haben biosimilare Antikörper beim Mammakarzinom Einzug in die gynäkologische Onkologie gehalten. Die Umstellung der Anti-„human epidermal growth factor receptor 2“-(HER2-)Therapie vom Referenzarzneimittel Herceptin® auf ein Biosimilar hat die Kliniken vor Herausforderungen gestellt. Neben strukturellen und organisatorischen Maßnahmen waren Schulung von Mitarbeitern sowie Patientenaufklärung und -akzeptanz wichtige Herausforderungen. Die vorliegende Studie erfasst im Rahmen der Qualitätssicherung, wie die Umstellung auf ein Trastuzumab-Biosimilar an 4 bayerischen Universitätskliniken im Einkaufsverbund Bayerischer Universitätsapotheken durchgeführt wurde.

Material/Methoden Fragebögen zu Behandlungszahlen und Umstellungsprozess wurden an Brustzentren und Apotheken 4 bayerischer Universitätsklinika zwischen Juli und Dezember 2019 versandt. Die neoadjuvante, adjuvante und metastasierte Anti-HER2-Therapie mit Trastuzumab mit oder ohne Pertuzumab wurde erfasst und zusammenfassend ausgewertet.

Ergebnisse In der Anti-HER2-Therapie wurde Trastuzumab intravenös (i. v.) und subkutan eingesetzt. Alle 4 Kliniken stellten die i. v. Trastuzumab-Therapie zwischen Juli und Dezember 2018 im Einkaufsverbund vom Referenzarzneimittel (Herceptin) auf ein Biosimilar (für 2018: Kanjinti®) um. In beiden Halbjahren 2018 (vor und nach Umstellung) wurden jeweils über 200 Patientinnen mit Trastuzumab i. v. behandelt. Nebenwirkungsspektrum und pCR-Raten waren unter Therapie mit dem Biosimilar vergleichbar mit den Erfahrungen beim Referenzarzneimittel. An 3/4 Kliniken wurden die Mitarbeiter im Rahmen von Fortbildungen geschult und die Patientinnen mittels eines definierten Aufklärungsbogen informiert. Es lag eine hohe Patientenakzeptanz vor.

Zusammenfassung Die Anti-HER2-Therapie konnte an den bayerischen Universitätskliniken erfolgreich und sicher auf Trastuzumab-Biosimilars umgestellt werden. Dies kann als Leitfaden für weitere Biosimilar-Implementierungen dienen. Der erste Umstellungsprozess am Beispiel von Trastuzumab hat die Strukturen vorbereitet.

Supporting Information

Ergänzendes Material



Publication History

Received: 29 June 2020

Accepted after revision: 22 July 2020

Article published online:
02 September 2020

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