Zusammenfassung
Hintergrund Bei der frühen und intermediären altersabhängigen
Makuladegeneration (AMD) kommt es zu Ablagerungen unterhalb des retinalen
Pigmentepithels (RPE) in Form von Drusen. Diese frühen Stadien der AMD
beinhalten ein unterschiedliches Risiko zur Entwicklung einer späten AMD. Bisher
erfolgte die Klassifizierung und Quantifizierung der frühen AMD anhand von
Fundusfotos. Für klinische Studien, welche die Beeinflussung von Drusen
überprüfen, erscheint dies zu wenig sensitiv. Das SD-OCT mit flächiger
Darstellung segmentierter Analyseschichten ermöglicht eine En-face-Darstellung
der Drusen. In der vorliegenden Studie wurden die Möglichkeiten einer
Quantifizierung der frühen und intermediären AMD mit dem Verfahren des
En-face-OCT untersucht.
Material und Methoden Es wurden 31 Augen von 29 Patienten mit früher und
intermediärer AMD untersucht. Hierzu wurden Fundusfotos (Kowa VX-10i, Kowa,
Tokyo, Japan) und En-face-OCT-Aufnahmen (RTVue XR Avanti, Optovue, Inc.,
Freemont, CA, USA) erstellt. Zunächst wurden verschiedene Schnittebenen (6 µm
unterhalb des RPE, auf dem RPE, 6 µm und 9 µm oberhalb des RPE) und
unterschiedlichen Schichtdicken (5, 10, 20 und 30 µm) analysiert, um die beste
Segmentierung zur Darstellung der Drusen zu bestimmen. Die Drusen wurden manuell
markiert und die Anzahl und Fläche berechnet. Diese Analyse wurde mit den
standardisierten Drusenanalysen auf Fundusfotos verglichen. Zusätzliche
Veränderungen einer frühen und intermediären AMD wie Pigmentepithelabhebungen
(PEDs) und Subretinal drusenoid Deposits (SDD) sowie kleine Atrophien wurden
ebenso dokumentiert und verglichen.
Ergebnisse Als beste Segmentierung zur Abgrenzung der Drusen auf den
En-face-OCT-Aufnahmen konnte eine Segmentierung 6 µm unterhalb RPE mit einer
Schnittdicke von 20 µm gefunden werden. Der Vergleich der Drusenquantifizierung
auf En-face-OCT-Aufnahmen mit der standardisierten Drusenanalyse auf Fundusfotos
zeigte eine sehr gute Vergleichbarkeit. Andere Veränderungen der frühen und
intermediären AMD, wie PEDs, SDD und kleine Atrophien, waren auf den
En-face-OCT-Aufnahmen besser beurteilbar.
Schlussfolgerung Die Analyse und Quantifizierung von Drusen auf
En-face-OCT-Aufnahmen mit einer 20-µm-Segmentierung 6 µm unterhalb des RPE
ermöglicht eine differenzierte Quantifizierbarkeit verschiedener
Drusencharakteristika. Zudem können auch weitere Veränderungen der frühen und
intermediären AMD analysiert werden. Dies könnte in zukünftigen Beobachtungs-
und Behandlungsstudien zur Quantifizierung von Drusen eingesetzt werden.
Schlüsselwörter
frühe und intermediäre AMD - Drusenfläche - Drusenanzahl