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DOI: 10.1055/a-1341-7841
Zystische Leberläsionen – Diagnostik und Therapieoptionen


Dieser Artikel stellt die zystischen Leberläsionen und deren Ätiologie, Diagnostik und Therapieoptionen vor, darüber hinaus gibt er eine kurze Übersicht zu den zystischen Pankreasläsionen und insbesondere Pankreaspseudozysten (eine detaillierte Übersicht zu den zystischen Pankreastumoren findet sich dagegen bei [1]).
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Zystische Leberläsionen sind mit bis zu 20% in der Normalbevölkerung häufig. In den meisten Fällen handelt es sich um angeborene, einfache Leberzysten. Sie entstehen durch Duktalplattenanlagestörungen. Einfache, asymptomatische Leberzysten bedürfen keiner weiteren Therapie. Bei Beschwerden kann z. B. eine laparoskopische Zystenentdachung durchgeführt werden.
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Bei Verdacht auf komplizierte Zysten muss eine weiterführende Bildgebung (z. B. KM-MRT) zur differenzialdiagnostischen Abklärung erfolgen, um potenziell maligne Entitäten auszuschließen.
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Die polyzystische Lebererkrankung (PCLD) ist eine seltene, angeborene Erkrankung und kann in sehr unterschiedlichen Ausprägungen vorkommen. Häufig besteht eine simultane Nierenbeteiligung. Die Therapie richtet sich nach den Beschwerden und Begleitsymptomen, wobei eine Leberfunktionseinschränkung selten ist.
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Gallengangzysten können die extra- und intrahepatischen Gallengänge betreffen und werden nach Todani in 5 Typen eingeteilt. Ein multipler, intrahepatischer Befall wird als Caroli-Syndrom (Typ V) bezeichnet und stellt aufgrund des Entartungspotenzials eine OP-Indikation dar.
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Andere seltene zystische Leberläsionen (muzinös-zystische Neoplasien [MZN], Leberabszesse, zystische Lebermetastasen) müssen bedacht und ggf. anhand von Anamnese, Klinik und Bildgebung ausgeschlossen werden.
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Leberabszesse können biliär, hämatogen oder per continuitatem entstehen. Die Therapie ist meist konservativ bzw. interventionell-radiologisch. Die Chirurgie kommt nur selten zum Einsatz.
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Zystische Pankreasläsionen entfallen meist auf folgende 5 Entitäten: Pankreaspseudozysten (am häufigsten), intraduktale papilläre muzinöse Neoplasie (IPMN), serös-zystische Neoplasie (SZN), muzinös-zystische Neoplasie (MZN) und solide pseudopapilläre Neoplasie (SPN). Bis auf die Pankreaspseudozysten handelt es sich um Präkanzerosen.
Schlüsselwörter
Leberzyste - Präkanzerose - Gallengangzyste - Leberabszess - Pankreaszyste - LebermetastasePublication History
Article published online:
21 October 2021
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