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DOI: 10.1055/a-1370-2351
COPD: Vorsicht bei synthetischen Cannabinoiden
Trotz einer schwachen Evidenzlage nimmt die Verschreibung synthetischer Cannabinoide bei der COPD zu. Ziel ist eine bessere Lebensqualität durch weniger Atemnot, entspannte Muskulatur und guten Schlaf. Die kanadische Studiengruppe stellt diesem möglichen Nutzen belegte Nachteile gegenüber: Wenn die Patienten Nabilon/Dronabinol erhielten, steigerten die Substanzen in den folgenden 60 Tagen die Morbidität und Mortalität.
Aus der gesteigerten Gesamtmortalität und dosisabhängig erhöhten Hospitalisierungsrate ergäbe sich für synthetische Cannabinoide nicht zwingend eine Kontraindikation, so die Autoren. Auch ein Kausalzusammenhang erschließe sich aus der Beobachtungsstudie nicht. Das erhöhte Risiko müsse aber mit dem individuellen Patienten diskutiert und beim Verschreibungsverhalten berücksichtigt werden. Die Arbeitsgruppe stellte fest, dass Erkrankte ohne Exazerbation im Vorjahr, also eine eigentlich „gesündere“ Gruppe, eine > 3-fach gesteigerte Sterblichkeit aufwiesen. Das Sicherheitsprofil sei insgesamt möglicherweise nicht günstiger als bei Opioiden.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
03. Mai 2021
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