Kardiologie up2date 2022; 18(03): 265-285
DOI: 10.1055/a-1417-0912
Herzklappenerkrankungen

Therapie von intrakardialen Shunt-Vitien

Anselm Uebing
,
Jan Hinnerk Hansen

Intrakardiale Shunt-Vitien sind die häufigsten angeborenen Herzfehler und belasten sowohl den rechten als auch linken Ventrikel und das Pulmonalgefäßsystem. Die Therapie sollte in der Kindheit rechtzeitig begonnen werden und auch Langzeitprobleme müssen erkannt und adäquat therapiert werden. Für die meisten Patienten mit einem intrakardialen Shunt-Vitium ist daher eine lebenslange spezialisierte kardiologische Betreuung erforderlich.

Kernaussagen
  • Intrakardiale Shunt-Vitien führen bei gesundem Pulmonalgefäßsystem und normaler Compliance beider Ventrikel zu einem LR-Shunt mit Erhöhung des pulmonalen Blutflusses.

  • Bei Patienten mit einem Shunt-Vitium und Hinweis auf eine Erhöhung von pulmonalarteriellem Druck und Widerstand ist eine invasive Herzkatheterdiagnostik mit Bestimmung des pulmonalvaskulären Widerstands erforderlich.

  • Bei Patienten mit einem Shunt-Vitium und erhöhtem pulmonalvaskulären Widerstand kann ein Defektverschluss kontraindiziert sein.

  • Die Indikationsstellung zur Korrektur eines intrakardialen Shunt-Vitiums und auch die Korrektur des Vitiums sollten in einem spezialisierten Zentrum für angeborene Herzfehler erfolgen.

  • Patienten nach erfolgreicher und zeitgerechter Korrektur eines intrakardialen Shunt-Vitiums haben eine hervorragende Langzeitprognose und Lebensqualität. Auch für diese Patienten ist aber eine lebenslange spezialisierte Nachsorge empfehlenswert.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
05. September 2022

© 2022. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany