Pneumologie 2021; 75(10): 819-821
DOI: 10.1055/a-1641-2372
Mitteilungen des DZK

Mitteilungsseiten des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose (DZK)

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Tuberkulose und COVID-19

Die Coronavirus-Pandemie bleibt weiterhin das vorherrschende Thema in der wissenschaftlichen und politischen Diskussion. Dennoch oder gerade aus diesem Grund sollte die weltweite Tuberkulose (TB)-Situation nicht in Vergessenheit geraten. Es wird weiterhin davon ausgegangen, dass die Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie durch Verzögerungen bei der Fallfindung und Einschränkungen in der medizinischen Versorgung weltweit zu zusätzlicher TB-Mortalität führen wird [1]. Durch eine verspätete Diagnose kann die TB-Erkrankung zum Behandlungsbeginn weiter fortgeschritten und somit prognostisch ungünstiger sein [2]. Immunologische Ursachen für die ungünstige gegenseitige Beeinflussung von TB und COVID-19 werden diskutiert [3]. In Studien wurde eine 2-3-fach erhöhte Mortalität durch COVID-19 bei Tuberkulosepatienten beobachtet [1]. Ob diese Daten, die zum überwiegenden Teil aus TB-Hochprävalenzländern stammen, auch für Patienten gelten, die im deutschen Gesundheitssystem behandelt werden, bleibt vorerst unklar. Das DZK hat nach einer ersten eigenen Stellungnahme [4] gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP) eine Risikobewertung zu TB und COVID-19 veröffentlicht [5]. Auf der Internetseite des DZK finden Sie nun einen neuen Bereich zu TB/COVID-19 (https://www.dzk-tuberkulose.de/tbundcovid/), der regelmäßig aktualisiert wird, sofern neue Daten zu einer geänderten Einschätzung führen. Zunächst finden Sie dort einen Videovortrag vom DGP-Kongress 2021, der die aktuelle Datenlage zusammenfasst und weiterführende Informationsquellen aufführt.



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Article published online:
18 October 2021

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