Zusammenfassung
In Deutschland sind 11% der Bevölkerung privat krankenversichert
(PKV). In der Versorgungsforschung ist diese Bevölkerungsgruppe jedoch
bislang unterrepräsentiert. Auch die wissenschaftliche Nutzung von
PKV-Daten findet nur vereinzelt statt. Ziel dieser Arbeit ist es, die
wissenschaftliche Verwendbarkeit von PKV-Daten anhand der Daten eines privaten
Krankenversicherungsunternehmens zu prüfen und Herausforderungen sowie
Lessons Learned im Prozess der Datenaufbereitung und -analyse unter Nutzung
eines verknüpften Datensatzes aus Befragungs- und PKV-Daten
(n=3109) aufzuzeigen. Herausforderungen zeigen sich u. a.
aufgrund anderer Begrifflichkeiten in der PKV, in der Datenerfassung und
-validität der Abrechnungsdaten sowie für Versicherte ohne
eingereichte Belege. PKV-Daten können für die
Versorgungsforschung unter Beachtung einer sorgfältigen Aufbereitung der
Daten sowie Darstellung der Limitationen verwendet werden.
Abstract
The 11% of people with private health insurance (PHI) in Germany have so
far been underrepresented in health services research. The scientific use of PHI
data is rare. The aim of this research was to examine the scientific usability
of PHI data and to highlight challenges and lessons learned in the process of
data preparation and analysis using a linked dataset (n=3,109) of survey
and claims data of one PHI company. Challenges were identified in the
terminology of the PHI insurance, in the processing and validity of the data,
and regarding insured persons without submitted billing receipts. With thorough
preparation of the data and presentation of the limitations, PHI data can be
used for health services research.
Schlüsselwörter Private Krankenversicherung - PKV - Abrechnungsdaten - Routinedaten - Sekundärdaten
Key words Private health insurance - PHI - claims data - routine data - secondary data