Zusammenfassung
Die gynäkologische Sonografie ist das zentrale und am häufigsten angewandte apparative
Untersuchungsverfahren der Frauenärzt*innen. Ihre Schwerpunkte sind die Abklärung
von Raumforderungen des Uterus und der Adnexen, die Fertilitätsdiagnostik, Abklärung
von Blutungsstörungen und chronischen wie akuten Unterbauchbeschwerden, die Beckenboden-
und Inkontinenzdiagnostik sowie die Differentialdiagnostik der gestörten Frühschwangerschaft.
Die Indikation zu diagnostischen und therapeutischen Interventionen, die präoperative
Planung und die postoperativen Kontrollen beruhen maßgeblich auf Befunden der gynäkologischen
Sonografie. Diese Untersuchungen sind im besonderen Maße von der Erfahrung des Untersuchers
abhängig.
In Anlehnung an das bewährte Mehrstufenkonzept der geburtshilflichen Diagnostik sollte
daher bei Patientinnen, in denen die frauenärztlichen Erstuntersuchungen noch nicht
zu einer ausreichenden Einschätzung der Befunde führen, primär eine gynäkologische
Sonografie durch einen erfahrenen und spezialisierten Untersucher erfolgen. Damit
der hierfür erforderliche Expertenstatus eine objektivierbare Grundlage bekommt, wurde
von der Sektion Gynäkologie und Geburtshilfe der DEGUM in Kooperation mit der ÖGUM
und SGUM die Möglichkeit des Erwerbs der DEGUM-Stufe II für die gynäkologische Sonografie
implementiert. Die Effektivität der Versorgung im Mehrstufenkonzept lebt aber von
der Qualität der Ultraschalluntersuchung auf Stufe I. Qualitätsanforderungen für die
Basisunteruntersuchung und die Differenzierung zwischen Basis- und weiterführender
Untersuchung wurden daher bereits von der DEGUM/ÖGUM definiert. Die vorliegende Arbeit
soll Qualitätsanforderungen an eine gynäkologische Sonografie der DEGUM-Stufe II und
an die entsprechend zertifizierten Frauenärztinnen und Frauenärzte darlegen.
Häufige Pathologien aus der gynäkologischen Sonografie und Anforderungen an die Bildgebung
und Dokumentation werden beschrieben.
Key words gynecology - level 2 - education - training - quality assurance