Handchirurgie Scan 2022; 11(04): 285-298
DOI: 10.1055/a-1745-7328
CME-Fortbildung

Intraartikuläre Frakturen des distalen Radius – Teil 1

Karl-Josef Prommersberger
,
Polina Dimitrova
,
Stefan Georg Fodor
,
Thomas Pillukat
,
Marion Mühldorfer-Fodor
Preview

Neuere Erkenntnisse bezüglich der Anatomie des distalen Radius und der Biomechanik intraartikulärer Radiusfrakturen sowie unser zunehmendes Wissen um die Möglichkeit und Bedeutung von Begleitverletzungen, insbesondere karpaler Bandverletzungen, haben unsere Sicht auf intraartikuläre distale Radiusfrakturen und damit auch die Diagnostik verändert.

Kernaussagen
  • Die überwiegende Mehrzahl distaler Radiusfrakturen ist extraartikulär.

  • Komplexe intraartikuläre DRF sind im Gegensatz zu extraartikulären DRF häufiger Folge eines Hochrasanztraumas und offen, auch betreffen sie häufiger das männliche Geschlecht als bei DRF allgemein üblich.

  • Die Anatomie des distalen Radius trägt durch seine Mikrostruktur und der Dicke der palmaren Kortikalis der Druckübertragung von der Hand auf den Unterarm Rechnung.

  • Für das Ausmaß der Fehlstellung ist bei intraartikulären DRF mehr die extraartikuläre Komponente verantwortlich als die Schwere der Gelenkbeteiligung.

  • Nach der Primärdiagnostik mit Röntgenaufnahmen des Handgelenkes in 2 Ebenen sollte bei einer intraartikulären DRF – so ein zusätzlicher Informationsgewinn (Gelenkflächenkongruenz, Impressionstiefe, Beteiligung karpaler Strukturen) zu erwarten ist – eine CT erfolgen.

  • Von den diversen morphometrischen Parametern kommt dem Teardrop-Winkel besondere Bedeutung zu.

  • Stets sollte eine mögliche SL-Bandläsion abgeklärt werden.

  • Die neuen biomechanischen Betrachtungskonzepte erlauben eine detaillierte Frakturanalyse und Planung der Versorgung.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
14. Dezember 2022

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