Aktuelle Rheumatologie 2022; 47(03): 216-225
DOI: 10.1055/a-1806-0998
Übersichtsarbeit

Rückfußchirurgie am arthritischen und arthrotischen Fuß

Hindfoot Surgery on the Rheumatic and Osteoarthritic Foot
1   Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitatsklinikum Giessen und Marburg Standort Giessen, Giessen, Germany
2   Medizinische Fakultät, Ruprecht Karls Universität Heidelberg Medizinische Fakultät Heidelberg, Heidelberg, Germany
,
Gero Knapp
1   Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitatsklinikum Giessen und Marburg Standort Giessen, Giessen, Germany
,
Lotta Katharina Biehl
2   Medizinische Fakultät, Ruprecht Karls Universität Heidelberg Medizinische Fakultät Heidelberg, Heidelberg, Germany
,
Florian Moeller
1   Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitatsklinikum Giessen und Marburg Standort Giessen, Giessen, Germany
,
Christian Heiß
1   Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitatsklinikum Giessen und Marburg Standort Giessen, Giessen, Germany
› Author Affiliations

Zusammenfassung

Obwohl der Rückfuß sowohl bei an Osteoarthrose Erkrankten als auch in über 90% bei Rheumapatienten betroffen ist, steht er seltener im Fokus der Aufmerksamkeit als andere Gelenke. Veränderungen sollten frühzeitig und regelmäßig erfasst und therapiert werden, um die Mobilität nicht zu gefährden. Den Fehlstellungen im Rückfuß (z. B. der klassische Pes planovalgus) oder bei den Mittelfuß-Pathologien wie den Veränderungen des talonavikularen Gelenkes, liegen bei der Arthrose andere pathologische Prozesse zugrunde als entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Als Folge werden Letztere anders therapiert bzw. operiert werden als bei primär degenerativen Veränderungen. Anfangs besteht die Therapie der Wahl in der Orthopädie-(schuh-)technischen Versorgung. Gelenkerhaltender Operationen sind meist nur bei Arthrosepatienten möglich. Bei Rheumatikern sind die Gelenkflächen bereits frühzeitig geschädigt, so dass nur Arthrodesen erfolgsversprechend sind. Gleichzeitig ist die operative Versorgung früher und „aggressiver“ zu stellen als bei an Arthrose erkrankten Patienten. Bei der Planung und Entscheidung für eine operative Therapie sollte immer auch eine begleitende Osteoporose berücksichtigt werden.

Abstract

Although the hindfoot is often affected in osteoarthritic patients and in over 90% of rheumatic patients, it is less often the focus of attention than other joints. Changes should be recorded and treated early and regularly to preserve mobility. In the past few years, progress has been made in the diagnostic investigation and treatment of rheumatics, but the “common foot surgery” does not fit these principles yet. The involvement of all structures in the disease process leads to limited treatment options in the hindfoot and midfoot. Initially, orthopedic (shoe) alterations are the treatment of choice. Joint-preserving surgery is usually only possible in osteoarthritis patients. In rheumatics, the joint surfaces are already damaged at an early stage, which means that only arthrodesis is promising. At the same time, surgical treatment has to be performed earlier and more “aggressively” than in patients suffering from osteoarthritis. When planning and deciding on surgical treatment, concomitant osteoporosis should always be taken into account.



Publication History

Article published online:
16 May 2022

© 2022. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany