Notfallmedizin up2date 2022; 17(04): 391-403
DOI: 10.1055/a-1858-8622
Allgemeine und organisatorische Aspekte

Aktuelle Ergebnisse notfallmedizinischer Forschung – Teil 1

Myokardinfarkt, Schlaganfall, Atemwegsmanagement und Beatmung
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Stephan Katzenschlager
,
Erik Popp

Seit der Veröffentlichung des letzten CME-Artikels zu aktuellen Ergebnissen in der notfallmedizinischen Forschung in dieser Zeitschrift vor 2 Jahren sind zahlreiche Publikationen erschienen. Dieser Artikel soll einen Überblick zum aktuellen Forschungsstand in drei notfallmedizinischen Themenbereichen geben und neue Entwicklungen in Diagnostik und Therapie aufzeigen.

Kernaussagen
  • Eine transthorakale Echokardiografie kann auch prähospital zur Diagnostik eines Myokardinfarktes eingesetzt werden.

  • Bei einem STEMI ist die Gabe von 150–300 mg ASS p. o. oder i. v. und 60–70 IE/kgKG Heparin (maximal 5000 IE) empfohlen auch bei Einnahme von NOAK.

  • Neben den bekannten STEMI-Kriterien gibt es noch weitere EKG-Veränderungen, die für eine Okklusion (Occlusion myocardial Infarction; OMI) sprechen.

  • Bei akuter Exazerbation einer chronisch obstruktiven Lungenkrankheit und bei akutem kardialem Lungenödem sollte eine prähospitale NIV-Therapie (nichtinvasive Ventilation) erwogen werden.

  • Nur Personen, die eine Erfolgsrate von 95% innerhalb der ersten zwei Versuche haben, sollten bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand eine endotracheale Intubation durchführen.

  • Bei jeder endotrachealen Intubation muss eine ösophageale Fehllage ausgeschlossen werden.

  • Wenn der Verdacht auf einen LVO-Schlaganfall (LVO = Large Vessel Occlusion) besteht, dann ist die endovaskuläre Thrombektomie das Mittel der Wahl. Dies sollte bei der Wahl des Zielkrankenhauses bedacht werden.



Publication History

Article published online:
06 December 2022

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