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DOI: 10.1055/a-1877-1794
Rekanalisation verbessert Leberfunktion und portale Hypertension

Eine vollständige oder partielle Pfortaderthrombose (portal vein thrombosis, PVT) gilt als Hauptursache für extrahepatische portale Hypertension (PH) bei Patienten ohne Zirrhose. Diese Erkrankung ist lebensbedrohlich und hat viele Ursachen, wie bspw. Malignome, Thrombophilie, entzündliche Erkrankungen, Budd-Chiari-Syndrom oder tritt postoperativ nach großen Bauchoperationen auf. Jedoch bleibt ein Drittel der Fälle idiopathisch. In der Akutphase erreicht die Antikoagulation mit niedermolekularem Heparin oder Vitamin-K-Antagonisten 53–71 % eine vollständige oder teilweise Rekanalisation. Wenn eine Rekanalisation nicht erreicht wird, können sich Symptome wie Aszites, obere und untere GI-Blutung, Splenomegalie und hepatische Enzephalopathie entwickeln.
In der von den Autoren berichteten kleinen Fallserie war die Rekanalisation einer chronischen PVT bei Patienten ohne Zirrhose trotz der lange bestehenden Okklusion durchführbar, erfolgreich und sicher. Zusätzliche Vorteile der perkutanen Revaskularisation waren eine volumetrische Vergrößerung der Leber, das Verschwinden von PH-Symptomen, eine Verbesserung der laborchemischen Leberfunktion und eine Erhöhung der Thrombozytenzahl. Die Autoren sehen das Verfahren als neuen und vielversprechenden Ansatz diese therapeutisch herausfordernde Krankheit. Das retrospektive Design und die geringe Teilnehmerzahl sind die wichtigsten Limitationen der vorliegenden Studie. Um ihre Ergebnisse zu bestätigen, sind den Autoren zufolge daher größere, prospektive Studien erforderlich.
Publication History
Article published online:
29 August 2022
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