Laryngorhinootologie 2022; 101(S 02): e1-e2
DOI: 10.1055/a-2004-8821
Erratum

Erratum: Wie beeinflussen Platin-Nanopartikel die Zellviabilität der Corti-Organ Zelllinie der Maus (HEI-OC1) und der Spiralganglienzellen postnataler Ratten in Kultur?

Kirsten Wissel
1   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
2   NIFE - Niedersächsisches Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung, Hannover, Deutschland
,
Elisabeth Berger
1   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
2   NIFE - Niedersächsisches Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung, Hannover, Deutschland
,
Gudrun Brandes
3   Institut für Neuroanatomie und Zellbiologie, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
,
Gerrit Paasche
1   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
2   NIFE - Niedersächsisches Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung, Hannover, Deutschland
,
Thomas Lenarz
1   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
2   NIFE - Niedersächsisches Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung, Hannover, Deutschland
,
Martin Durisin
1   Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
2   NIFE - Niedersächsisches Zentrum für Biomedizintechnik, Implantatforschung und Entwicklung, Hannover, Deutschland
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Einleitung Systemische Kortison- und Antibiotikagabe können bei einem geringen Prozentsatz der CI-Träger die erhöhten Impedanzen nicht normalisieren. In Studien werden erodierte Platinelektrodenkontakte als mögliche Ursache genannt. Ziel dieser Studie ist die Charakterisierung der Effekte von Platin-Nanopartikeln (Pt-NP, 3 nm) auf die HEI-OC1-Zellen und Spiralganglionneuronen (SGN) in der Zellkultur.

Methoden Die metabolische Aktivität mittels Resazurin wurde in den HEI-OC1-Zellen mit 50–150 µg/ml Pt-NP ermittelt. Die Überlebensrate und das Neuritenwachstum der SGN, dissoziiert aus den postnatalen Ratten (P5) und kultiviert für 48 h, wurde nach Gabe der Pt-NP (20–100 µg/ml) mittels Färbung der Neurofilament-Antigene quantitativ bestimmt. Mittels Raster- (REM) und Transmissionselektronenmikroskopie (TEM) wurden Veränderungen der Morphologie und der Ultrastrukturen der Zellen analysiert.

Ergebnisse Pt-NP zwischen 75 und 150 µg/ml reduzierten die metabolische Aktivität der HEI-OC1-Zellen, ohne jedoch zytotoxisch zu wirken. REM und TEM zeigten, dass 100 µg/ml Pt-NP nicht nur die Apoptose, sondern auch Reparaturvorgänge mitels des autophagosomal-lysosomalen Systems induzierten. Bei keiner Pt-NP-Konzentration wurde ein SGN-Verlust oder eine Reduktion des Neuritenwachstums gefunden.

Schlußfolgerungen Pt-NP reduzierten in Konzentrationen ab 75 µg/ml die mitochondriale Aktivität in den HEI-OC1-Zellen, induzierten jedoch nicht den Zelltod. TEM weist dagegen auf effektive Reparaturmechanismen hin. Im Vergleich dazu führten Pt-NP zu keiner direkten Beeinträchtigung des SGN-Stoffwechsels. Es ist zu untersuchen, ob eine Exposition der SGN und Gliazellen mit PT-NP über eine längere Kultivierungsdauer zur Schädigung des Stoffwechsels der Neuronen führt.



Publication History

Article published online:
07 February 2023

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