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DOI: 10.1055/a-2080-8317
8. NFEP: Herausforderungen und Chancen für die Krankenhauspsychiatrie
Mit etwa 140 TeilnehmerInnen war das 8. Nationale Forum für Entgeltsysteme in Psychiatrie und Psychosomatik (NFEP) am 5./6. Juni 2023 im evangelischen Krankenhaus Elisabeth Herzberge (KEH) in Berlin-Lichtenberg schon fast wieder so gut besucht wie vor der Pandemie.
Durch die Beteiligung zahlreicher hochrangiger Verbandsvertreter, etwa von der Bundesärztekammer, der deutschen Krankenhausgesellschaft, dem GKV-Spitzenverband, der Bundespsychotherapeutenkammer und vieler anderer psychiatrischer und psychosomatischer Fach- und Trägerverbände, konnte ein breit gefächertes Programm realisiert werden, bei dem aktuelle Herausforderungen und Chancen für die deutschen Kliniken und Abteilungen für Psychiatrie, Psychosomatik, Psychotherapie und Kinder- und Jugendpsychiatrie sehr angeregt – teils auch recht kontrovers – diskutiert wurden.
Das NFEP wird bereits seit 2015 vom Arbeitskreis der Krankenhausleitungen Psychiatrischer Kliniken (akp) ausgerichtet, dem Krankenhauspsychiatrischen Zusammenschluss der Verbände BDK e.V. (Chefärzte), BFLK e.V. (Leitende Krankenpflegepersonen) und VKD e.V. (Geschäftsführung und Krankenhausmanagement).
Neben der stets aufs Neue zum jährlichen NFEP anstehenden Frage, was in näherer Zeit voraussichtlich auf die Abteilungen und Kliniken der „Psych“-Fächer zukommen wird, fanden sich in diesem Jahr hochkarätig besetzte Diskussions-Workshops zu den Themen „Wege aus der stationären Versorgung“, „Regionale Pflichtversorgung“, „PPP-RL: Wo stehen wir“, „Erkenntnisse aus bundesweiten Benchmark-Projekten und Datenauswertungen, „Psychosomatik im Entgeltsystem“, „Fachkräftemangel“, „Notfallversorgung“, „Koordinierte Strukturierte Versorgung und Hybrid-DRGs sowie „Psychotherapeuten-Direktstudium und Finanzierung der Fort- und Weiterbildung“. Damit wurde ein großer Teil der Themen, die die Kliniken und Abteilungen der „Psych-Fächer“ derzeit vor teils erhebliche Herausforderungen stellt, in Vorträgen mit anschließenden ausführlichen Diskussionen behandelt.
Ein besonderer Reiz beim NFEP besteht seit der Gründung im Jahr 2015 darin, dass das diskutierende Auditorium aus einer ungewöhnlichen, recht anregenden Mischung von ärztlichen und pflegerischen Leitungen und kaufmännischen Leitungen/Controllern sowie von Vertretern der Krankenkassen und weiterer Verbände aus dem „Psych-Kontext“ besteht, wodurch ein (so sonst kaum möglicher) interprofessioneller Austausch möglich wird. Dabei kommt der Veranstaltung zupass, dass die Zahl der Teilnehmer am NFEP stets noch so überschaubar war und ist, dass durch die Diskussionen, aber auch durch Pausengespräche, eine gute und teils hoch effektive, kollegiale und berufsgruppen-übergreifende Vernetzung zwischen den Teilnehmern ermöglicht wird.
In der finalen Podiumsdiskussion wurde die Frage „Braucht die Psychiatrie (k)eine Regierungskommission?“ unter den Verbandsvertretern – unter lebhaftem Einbezug des Auditoriums – diskutiert. Es entstand durchweg der Eindruck, dass die Politik derzeit keine sichtbaren Anstalten macht, die Rolle der Psychiatrie in den anstehenden Krankenhaus-Strukturreformen angemessen zu berücksichtigen, obwohl für die Planung notwendiger Veränderungen die Zeit wegläuft. Insofern wurde als Ergebnis des zweitägigen 8. NFEP der Beschluss gefasst, die aktuell möglicherweise noch (in einer aus der Sicht der Kliniken zielführenden Richtung) zu beeinflussenden Themen der Krankenhauspsychiatrie in einer Initiative aus den Verbänden heraus prägnant zu fokussieren und daraus dann destillierte und möglichst breit konsentierte Vorschläge zur notwendigen Modifikation der Krankenhauspsychiatrie an die politischen Entscheidungsträger zu adressieren.
Die Teilnehmer waren sich zum Schluss der Veranstaltung einig, dass das 8. NFEP ein voller Erfolg war. Auch das 9. NFEP wird im Frühsommer 2024 voraussichtlich wieder im KEH stattfinden.
Für die BDK e.V.: Felix Hohl-Radke, Mitglied des Vorstands
Publication History
Article published online:
11 July 2023
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