Zusammenfassung
Die röntgenbasierte Mikrocomputertomografie (Mikro-CT) bietet ein weitgehend zerstörungsfreies Bildgebungsverfahren zur Visualisierung und Analyse interner Strukturen im Ex-vivo-Auge mit
hohen Auflösungen. Im Gegensatz zu anderen hochauflösenden Imaging-Verfahren ermöglicht die Mikro-CT die räumliche Erfassung größerer und komplexerer Gewebestrukturen wie der vorderen
Augenkammer. Spezielle Kontrastierungsmethoden helfen, die Absorptionseigenschaften von ansonsten nur schwach röntgenopaken Weichteilgeweben zu verstärken. Die vor allem in der
Rasterelektronenmikroskopie verwendete Kritisch-Punkt-Trocknung (KPT) bietet ein zusätzliches Werkzeug zur Verbesserung der differenziellen Kontrasteigenschaften im Weichteilgewebe. Bei der
Darstellung intraossärer Weichteilgewebe, wie den ableitenden Tränenwegen, liefert die Probenbehandlung durch Entkalkung mit Ethylendiamintetraessigsäure und anschließender KPT gute
Ergebnisse für die Mikro-CT. Die Mikro-CT kann für verschiedenste Fragestellungen in 1. Grundlagenforschung, 2. anwendungsbezogenen Studien in der Augenheilkunde (z. B. Evaluierung der
präklinischen Applikation von Microstents zur Glaukombehandlung oder Analyse der Positionierung von Intraokularlinsen), aber auch 3. als Ergänzung für die ophthalmologische Histopathologie
eingesetzt werden.
Schlüsselwörter
vordere Augenkammer - ableitende Tränenwege - Mikrocomputertomografie - okulare Strukturen - Kammerwinkel - Kritisch-Punkt-Trocknung