Klin Monbl Augenheilkd 2023; 240(12): 1359-1368
DOI: 10.1055/a-2111-8415
Übersicht

Ex-vivo-Mikro-CT in der Augenheilkunde: Probenbehandlung und -kontrastierung für die 3D-Darstellung

Article in several languages: deutsch | English
1   Institut für Anatomie, Universitätsmedizin Rostock, Deutschland
,
2   Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsmedizin Rostock, Deutschland
3   Institut für ImplantatTechnologie und Biomaterialien e. V., Warnemünde, Deutschland
,
Rudolf F. Guthoff
2   Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsmedizin Rostock, Deutschland
,
Andreas Wree
1   Institut für Anatomie, Universitätsmedizin Rostock, Deutschland
,
1   Institut für Anatomie, Universitätsmedizin Rostock, Deutschland
2   Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsmedizin Rostock, Deutschland
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Zusammenfassung

Die röntgenbasierte Mikrocomputertomografie (Mikro-CT) bietet ein weitgehend zerstörungsfreies Bildgebungsverfahren zur Visualisierung und Analyse interner Strukturen im Ex-vivo-Auge mit hohen Auflösungen. Im Gegensatz zu anderen hochauflösenden Imaging-Verfahren ermöglicht die Mikro-CT die räumliche Erfassung größerer und komplexerer Gewebestrukturen wie der vorderen Augenkammer. Spezielle Kontrastierungsmethoden helfen, die Absorptionseigenschaften von ansonsten nur schwach röntgenopaken Weichteilgeweben zu verstärken. Die vor allem in der Rasterelektronenmikroskopie verwendete Kritisch-Punkt-Trocknung (KPT) bietet ein zusätzliches Werkzeug zur Verbesserung der differenziellen Kontrasteigenschaften im Weichteilgewebe. Bei der Darstellung intraossärer Weichteilgewebe, wie den ableitenden Tränenwegen, liefert die Probenbehandlung durch Entkalkung mit Ethylendiamintetraessigsäure und anschließender KPT gute Ergebnisse für die Mikro-CT. Die Mikro-CT kann für verschiedenste Fragestellungen in 1. Grundlagenforschung, 2. anwendungsbezogenen Studien in der Augenheilkunde (z. B. Evaluierung der präklinischen Applikation von Microstents zur Glaukombehandlung oder Analyse der Positionierung von Intraokularlinsen), aber auch 3. als Ergänzung für die ophthalmologische Histopathologie eingesetzt werden.



Publication History

Received: 16 June 2023

Accepted: 06 October 2023

Article published online:
13 December 2023

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