Rofo 2024; 196(03): 243-252
DOI: 10.1055/a-2143-7564
Review

Die Chronische Nicht Bakterielle Osteomyelitis (CNO) im Kindes- und Jugendalter – eine Erkrankung mit vielen Gesichtern

Artikel in mehreren Sprachen: English | deutsch
Marc Steinborn
Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Kinderradiologie, Klinikum Schwabing, München Klinik gGmbH, München, Germany
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Veronika Huf
Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Kinderradiologie, Klinikum Schwabing, München Klinik gGmbH, München, Germany
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Zusammenfassung

Hintergrund Die Chronische Nicht Bakterielle Osteomyelitis (CNO) ist eine chronisch-entzündliche Skeletterkrankung insbesondere des Kindes- und Jugendalters, die häufig erst verzögert diagnostiziert wird. Mit Hilfe der Ganzkörper-MRT ist eine frühzeitige Diagnose dieser Erkrankung in vielen Fällen möglich. Da die Kinder und Jugendlichen initial häufig mit unspezifischen Beschwerden im ambulanten Bereich zur radiologischen Diagnostik kommen, sollte jede/r Radiolog/in grundlegende Kenntnisse zu diesem komplexen Krankheitsbild besitzen.

Methode In dieser Übersichtsarbeit werden die Grundlagen und aktuellen Erkenntnisse zur Erkrankung diskutiert. Auch ungewöhnliche Verläufe werden vorgestellt.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen Unter Kenntnis der röntgenologischen und MR-tomographischen Charakteristika der meist multifokalen Knochenherde ist die Diagnose einer CNO in vielen Fällen zuverlässig möglich. Dabei spielt insbesondere der frühzeitige Einsatz der Ganzkörper-MRT eine wichtige Rolle. Dadurch können Therapieverzögerungen und sich daraus ergebende Komplikationen vermindert und die Anzahl unnötiger Biopsien zur Diagnosefindung reduziert werden.

Kernaussagen:

  • Die CNO ist eine chronisch entzündliche Skeletterkrankung vor allem von Kindern und Jugendlichen, deren Häufigkeit lange Zeit unterschätzt wurde.

  • Für die Diagnostik sind die Lokalisation der Herde v. a. in Metaphysen und metaphysen-äquivalenten Regionen sowie das Verteilungsmuster der klinisch oft okkulten Läsionen ausschlaggebend.

  • Die Ganzkörper-MRT spielt eine wichtige Rolle im diagnostischen Ablauf, da sie das charakteristische Verteilungsmuster der Läsionen aufzeigt und zur Diagnosesicherung beiträgt.

  • Durch eine differenzierte radiologische Diagnostik kann die Anzahl an Biopsien verringert werden und können Langzeitfolgen der Erkrankung durch eine frühzeitige Diagnose und Therapieeinleitung reduziert werden.



Publikationsverlauf

Eingereicht: 19. März 2023

Angenommen: 01. Juli 2023

Artikel online veröffentlicht:
12. September 2023

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