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DOI: 10.1055/a-2159-7689
Tularämie (Hasenpest)
Bei der Tularämie handelt es sich um eine durch das gramnegative Stäbchenbakterium Francisella tularensis ausgelöste seltene Zoonose mit hohem Transmissionspotenzial. Als Reservoir fungieren Kleinsäuger wie Hasen (namensgebend: Hasenpest) und Mäuse sowie Arthropoden wie Zecken und Bremsen. Der Erreger kann aber auch über den Boden, Wasser und die Luft übertragen werden. Die genaue Epidemiologie der Tularämie in Deutschland ist weitgehend unklar. Allerdings handelt es sich um eine Erkrankung mit deutlich steigender Inzidenz. Typische Verlaufsformen werden durch die Eintrittspforte charakterisiert, z.B. nach Haut- bzw. Schleimhautkontakt, als Aerosol oder durch Wasserkontakt. Häufig werden rekurrente Verläufe beobachtet, welche nicht selten mit einem Therapieversagen gleichgesetzt werden und eine interdisziplinäre Therapiestrategie erfordern.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
09. November 2023
© 2023. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany
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Literatur
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