Intensivmedizin up2date 2024; 20(03): 305-323
DOI: 10.1055/a-2171-1576
Allgemeine Intensivmedizin

Nicht-traumatologisches Schockraummanagement kritisch kranker Patienten

Michael Bernhard
,
Martin Alexander Hoffmanns
,
Bernhard Kumle
,
Philipp Kümpers
,
Mark Michael

Nicht-traumatologisch kritisch kranke Patienten kommen regelhaft in Notaufnahmen zur Aufnahme. Ein entsprechend geeigneter Bereich für diese Patienten ist der Schockraum, für dessen Ausstattung und Infrastruktur klare Vorgaben bestehen. Der (PR_E-)AUD²IT-Algorithmus kann ein strukturiertes und standardisiertes Management der Patienten und damit die schnellstmögliche Abklärung und Stabilisierung unterstützen.

Kernaussagen
  • Zur Versorgung kritisch kranker, nicht-traumatologischer Patienten liegen fundierte epidemiologische Daten vor, die das breite Erkrankungsspektrum dieser Patientengruppe zeigen und den Stellenwert einer strukturierten Schockraumversorgung verdeutlichen.

  • B-, C- und D-Probleme stellen mit jeweils rund 30% die häufigsten Alarmierungstrigger für die Schockraumversorgung dar, neurovaskuläre und respiratorische Notfälle sind die häufigsten Abschlussdiagnosen.

  • Die nicht-traumatologische Schockraumversorgung wird, analog zur seit Jahren etablierten Trauma-Schockraumversorgung, in vielen Kliniken zunehmend etabliert und standardisiert.

  • Das Weißbuch zur Versorgung kritisch kranker, nicht-traumatologischer Patienten bietet eine Orientierung für die materielle und personelle Ausstattung und enthält zudem Alarmierungskritierien und Vorgaben zum Versorgungskonzept.

  • Das Schockraumbasisteam übernimmt die primäre Stabilisierung, Diagnostik und Therapie und kann je nach Voranmeldung und lokalen Ressourcen um weitere Teammitglieder bzw. Fachexpertise im erweiterten Schockraumteam ergänzt werden.

  • Der (PR_E-)AUD²IT-Algorithmus ist ein Versorgungskonzept, das speziell für die nicht-traumatologische Schockraumversorgung entwickelt wurde, verschiedene Phasen der Schockraumversorgung abbildet, die Differenzialdiagnostik nicht-traumatologischer Notfallbilder beinhaltet und Aspekte des Crew Resource Managements und fest etablierte Team-Time-outs integriert.

  • Ein eigenes Ausbildungskonzept für die nicht-traumatologische Schockraumversorgung ist mit dem Advanced Critical illness Life Support (ACiLS) verfügbar, der eine interprofessionelle, teambasierte Versorgung vermittelt.



Publication History

Article published online:
26 August 2024

© 2024. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany