Zusammenfassung
Hintergrund
Die Kontrastmittel (KM)-verstärkte MRT ist die bildgebende Methode der Wahl für die Detektion und differenzialdiagnostische Abklärung fokaler Leberläsionen. Leberspezifische KM sind mittlerweile neben extrazellulären KM etabliert. Allerdings fehlen klare Handlungsempfehlungen, die das Für und Wider bezüglich der Wahl des geeigneten KM im radiologischen Alltag berücksichtigen.
Methoden
Erarbeitung von Handlungsempfehlungen für den klinischen Einsatz leberspezifischer KM durch Mitglieder der AG Gastrointestinal- und Abdominaldiagnostik der Deutschen Röntgengesellschaft, vergleichbar der Methodik einer S1-Leitlinie mit informellem Konsens. Bewusst stehen hierbei nicht diagnostische Kriterien für die Läsionsbeurteilung an sich im Vordergrund, da es hierzu bereits mannigfaltige und hervorragende Publikationen gibt.
Ergebnisse und Schlussfolgerung
Der Einsatz leberspezifischer KM im radiologischen Alltag ist aufgrund spezifischer pharmakokinetischer und pharmakodynamischer Eigenschaften mit Vor- und Nachteilen verbunden und erfordert Anpassungen an die Untersuchungsdurchführung sowie Berücksichtigung bei der Befundinterpretation. Handlungsempfehlungen für den Einsatz leberspezifischer KM werden basierend auf verschiedenen klinischen Szenarien unter Berücksichtigung aktueller Evidenz und Leitlinien präsentiert.
Kernaussagen
Leberspezifische KM sind neben extrazellulären KM in der MRT etabliert.
Leberspezifische KM ermöglichen Rückschlüsse auf die hepatozelluläre Funktion einer Läsion.
Handlungsempfehlungen für die Verwendung leberspezifischer KM werden dargelegt.
Zitierweise
Ringe KI, Fischbach F, Grenacher L et al. Application of liver-specific contrast agents for evaluation of focal liver lesions – Expert recommendations from the Gastrointestinal and Abdominal Imaging Workgroup of the German Roentgen Society. Fortschr Röntgenstr 2024; 196: 690 – 698
Keywords liver - MRI - liver-specific contrast agent - liver lesion