Reisemedizin up2date 2024; 01(03): 239-255
DOI: 10.1055/a-2205-5790
Reisen mit besonderem Risiko

Reisen mit Immunsuppression – allgemeine Aspekte

Martina Prelog

Personen mit chronisch inflammatorischen oder onkohämatologischen Erkrankungen oder nach Transplantation profitieren von den neuen immunsuppressiven und immunmodulatorischen Therapien. Die oftmals durch Kontrolle der Grunderkrankung deutlich verbesserte Lebensqualität weckt auch die Lust am Reisen. Insbesondere das Infektionsrisiko, die Infrastruktur und klimatische Bedingungen der bereisten Länder stellen dabei oft Herausforderungen dar.

Kernaussagen
  • Immunsupprimierte haben ein erhöhtes Infektionsrisiko, und ihre Immunantworten sind häufig schlechter.

  • Bei immunsuppressiven Medikamenten sind Transport, Lagerung und Dosierungsintervalle zu beachten sowie Medikamenteninteraktionen bei medikamentöser Malariaprophylaxe.

  • Reiseassoziierter Stress, Klimafaktoren, Zeitverschiebungen und veränderte Ernährungsgewohnheiten können Schübe von chronisch entzündlichen Erkrankungen auslösen.

  • Dehydratation bei Reisediarrhö kann zu einer erhöhten Toxizität von Immunsuppressiva führen.

  • Bestimmte Autoimmunerkrankungen sind mit einer erhöhten Lichtempfindlichkeit assoziiert.

  • Immunsupprimierte sind gefährdet, durch Sonnenexposition vermehrt UV-abhängige Tumoren zu entwickeln.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
09. August 2024

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