Ultraschall Med
DOI: 10.1055/a-2280-4756
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Ersttrimester Diagnostik und Therapie @ 11–13+6 Schwangerschaftswochen – Teil 1

Leitlinie der DEGUM, ÖGUM, SGUMGG, DGGG, ÖGG, Gynecologie Suisse, DGPM, DGPGM, BVF, ACHSE (AWMF S2e LL 085-002 1.1.2024) (https://register.awmf.org/de/leitlinien/detail/085-002) Article in several languages: English | deutsch
Constantin von Kaisenberg
1   Department of Obstetrics and Gynecology, Hannover Medical School, Hannover, Germany
,
Peter Kozlowski
2   Praenatal-Medicine and Genetics Düsseldorf, MVZ Amedes für Pränatal-Medizin und Genetik GmbH, Düsseldorf, Germany
,
Karl-Oliver Kagan
3   Department of Obstetrics and Gynecology, University Hospital Tübingen, Tübingen, Germany
,
Markus Hoopmann
3   Department of Obstetrics and Gynecology, University Hospital Tübingen, Tübingen, Germany
,
Kai-Sven Heling
4   Praxis, Prenatal Diagnosis and Human Genetics, Berlin, Germany
,
Rabih Chaoui
4   Praxis, Prenatal Diagnosis and Human Genetics, Berlin, Germany
,
Philipp Klaritsch
5   Department of Obstetrics and Gynecology, Medical University Graz, Graz, Austria
,
Barbara Pertl
6   Privatklinik Graz Ragnitz, Pränatalzentrum Graz Ragnitz, Graz, Austria
,
Tilo Burkhardt
7   Department of Obstetrics, University Hospital Zurich, Zurich, Switzerland
,
Sevgi Tercanli
8   Praxis, Ultraschall Freie Strasse, Basel, Switzerland
,
Jochen Frenzel
9   Praxis, Saarbrücken, Germany
,
Christine Mundlos
10   ACHSE Wissensnetzwerk, ACHSE, Berlin, Germany
› Author Affiliations

Zusammenfassung

In dieser umfassenden AWMF 085-002 S2e-Leitlinie „Ersttrimester Diagnostik und Therapie @ 11–13+6 Schwangerschaftswochen“ werden die qualitativ hochwertigen Studien und Publikationen bzw. die vorliegende Evidenz (Evidence Tables) systematisch analysiert und Empfehlungen formuliert (Empfehlungsgrad, Evidenzgrad, Konsensstärke).

Die LL behandelt zum Zeitpunkt 11–13+6 Schwangerschaftswochen folgende Themen: rechtliche Grundlagen, Screening für Fehlbildungen, Screening für Chromosomenstörungen, Qualitätssicherung und Audit, Screening für Präeklampsie und FGR, Screening für Frühgeburt, Screening für Abnormal Invasive Placenta (AIP) und Placenta Accreta Spectrum (PAS), Screening für Insertio velamentosa und Vasa praevia, Screening für Diabetes mellitus und LGA. Der Zeitpunkt 11–13+6 Schwangerschaftswochen ermöglicht die Suche nach Schwangerschaftsproblemen. Gelöst ist die Suche nach Fehlbildungen, Chromosomenstörungen und Plazentaproblemen (hoher Blutdruck und Eiweißausscheidung, intrauterine Wachstumsretardierung). ZumTeil gelöst ist die Suche nach Placenta percreta und Vasa praevia. Ungelöst ist die Suche nach Glukosestoffwechselstörungen und Frühgeburt.

Für einen Teil der Probleme existieren im ersten Trimenon Lösungsansätze, die Eltern können intensiv beraten werden; die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Schwangerschaftsproblem später manifestiert, kann hinausgezögert und gesenkt werden. Dies macht die Untersuchung für die Entscheidungsfindung bezüglich des besten Managements (Intervalle der Follow-up-Untersuchungen und Prävention) unverzichtbar. Besteht keine Therapie bzw. wird ein Schwangerschaftsabbruch erwogen, kann dieser mit viel niedrigeren Komplikationsraten als im zweiten Trimenon angeboten werden. In den meisten Fällen sind weiterführende Untersuchungen nicht erforderlich und die Eltern können beruhigt werden. Eine erneute Untersuchung um 20 Schwangerschaftswochen zur Vervollständigung der Fehlbildungsdiagnostik wird empfohlen.

Hinweis: Die Leitlinie wird gleichzeitig in den offiziellen Zeitschriften beider Fachgesellschaften (d.h. Ultraschall in der Medizin/European Journal of Ultrasound für die DEGUM und Geburtshilfe und Frauenheilkunde für die DGGG) veröffentlicht.



Publication History

Received: 17 February 2024

Accepted: 01 March 2024

Article published online:
01 October 2024

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