Journal Club AINS 2024; 13(02): 95-96
DOI: 10.1055/a-2286-4945
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Prädiktoren für die postoperative kognitive Funktion gesucht

Perioperative neurokognitive Störungen stellen ein großes Problem für die öffentliche Gesundheit dar. In den Vereinigten Staaten unterziehen sich jedes Jahr fast 20 Millionen Erwachsene im Alter von 65 Jahren und älter einer Operation, damit verbundene Komplikationen können die postoperative Genesung gefährden. Ein postoperatives Delir ist beispielsweise mit einer erhöhten Mortalität, kognitiven Funktionseinschränkungen und längeren Krankenhausaufenthalten verbunden. Obwohl Vorhersagemodelle für postoperatives Delir auf der Grundlage von Demografie und Komorbiditäten veröffentlicht wurden, sind die Vorhersagefähigkeiten tendenziell gering und die neurobiologischen Prozesse, die der perioperativen neurokognitiven Funktion zugrunde liegen, sind noch immer unvollständig verstanden. Folglich gibt es trotz der Häufigkeit und Schwere zerebral bedingter perioperativer Komplikationen keine Standards für die perioperative Überwachung der Gehirnfunktion.

Fazit

Zusammenfassend stellen die Autoren fest, dass kurze präoperative Alpha-Power im Ruhezustand und Alpha-Konnektivität nicht mit postoperativen kognitiven Outcomes assoziiert waren, ebenso wenig wie die zerebrale Oxymetrie zu Studienbeginn. Die Neigung zu intraoperativer Theta-Konnektivität könnte eine neurokognitive Anfälligkeit (bei Korrelation mit höherem Alter) widerspiegeln, zusätzliche Studien, die diesen Zusammenhang bestätigen, sind aber nach Aussage der Autoren erforderlich.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
27. Mai 2024

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