Z Orthop Unfall
DOI: 10.1055/a-2288-7254
Leitlinie

Evidenzbasierte und patientenorientierte Indikationsstellung zur Knieendoprothese – Update der Leitlinie

Article in several languages: deutsch | English
1   UniversitätsCentrum für Orthopädie, Unfall- und Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, TU Dresden, Dresden, Deutschland
,
Stefanie Deckert
2   Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Dresden, Deutschland
,
Toni Lange
2   Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Dresden, Deutschland
,
Anne Elisabeth Postler
1   UniversitätsCentrum für Orthopädie, Unfall- und Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, TU Dresden, Dresden, Deutschland
,
Martin Aringer
3   Bereich Rheumatologie, Medizinische Klinik und Poliklinik III, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Dresden, Deutschland
,
Hendrik Berth
4   Psychosoziale Medizin und Entwicklungsneurowissenschaften, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden, Deutschland
,
Hartmut Bork
5   Reha-Zentrum am St. Josef-Stift, St. Josef-Stift, Sendenhorst, Deutschland
,
6   Centrum für Sportwissenschaften und Sportmedizin (CSSB), Charité Universitätsmedizin, Berlin, Deutschland
7   Abt. Orthopädie und Unfallchirurgie, MEDICAL PARK Berlin Humboldtmühle, Berlin, Deutschland
,
Klaus-Peter Günther
8   Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden, Deutschland
,
Karl-Dieter Heller
9   Orthopädische Klinik Braunschweig, Kliniken Herzogin-Elisabeth-Heim (HEH), Braunschweig, Deutschland
,
Robert Hube
10   Orthopädische Chirurgie, OCM-Klinik München, München, Deutschland
,
Stephan Kirschner
11   Orthopädische Klinik, Sankt Vincentius-Kliniken Karlsruhe, Karlsruhe, Deutschland (Ringgold ID: RIN39814)
,
Bernd Kladny
12   Orthopädie, Fachklinik Herzogenaurach, Herzogenaurach, Deutschland
,
Christian Kopkow
13   Fachgebiet Therapiewissenschaften, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg, Cottbus, Deutschland (Ringgold ID: RIN38871)
,
Rainer Sabatowski
14   UniversitätsSchmerzCentrum, Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden, Dresden, Deutschland
,
Johannes Stoeve
15   Orthopädie und Unfallchirurgie, St. Marienkrankenhaus, Ludwigshafen, Deutschland
,
Richard Wagner
16   Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, AGAPLESION Markus-Krankenhaus, Frankfurter Diakonie Kliniken gGmBH, Frankfurt am Main, Deutschland
,
Cornelia Lützner
1   UniversitätsCentrum für Orthopädie, Unfall- und Plastische Chirurgie, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, TU Dresden, Dresden, Deutschland
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Zusammenfassung

Hintergrund

Die Implantation einer Knieendoprothese zählt mit ca. 170000 Eingriffen pro Jahr zu den am häufigsten stationär durchgeführten Operationen in Deutschland. Eine einheitliche, angemessene und patientenorientierte ärztliche Indikationsstellung ist bei einem solchen Eingriff unerlässlich. Das Update der S2k-Leitlinie „Indikation Knieendoprothese“ beinhaltet auf aktueller Evidenz basierende und im breiten Konsens abgestimmte Empfehlungen und eine Checkliste im praxistauglichen Format.

Methodik

Für dieses Leitlinien-Update wurde eine systematische Literaturrecherche nach (inter-)nationalen Leitlinien und systematischen Übersichtsarbeiten zur Gonarthrose und Knieendoprothetik durchgeführt, um klinisch relevante Fragestellungen zu Diagnostik, Prädiktoren für das Outcome, Risikofaktoren und Kontraindikatoren zu beantworten.

Ergebnisse

Eine Knieendoprothese soll nur bei radiologisch nachgewiesener fortgeschrittener Gonarthrose (Kellgren-Lawrence-Grad 3 oder 4), nach vorangegangener konservativer Therapie über mindestens 3 Monate sowie bei hohem subjektivem Leidensdruck hinsichtlich der kniebezogenen Beschwerden und nach Ausschluss möglicher Kontraindikationen (Infektionen, Begleiterkrankungen, BMI ≥ 40 kg/m2) erfolgen. Modifizierbare Risikofaktoren (wie Rauchen, Diabetes mellitus, Anämie) sollen zuvor adressiert und ggf. optimiert werden. Die Ziele der Patient*innen sollen erfragt und deren Eintrittswahrscheinlichkeit gemeinsam besprochen werden. Schließlich ist die Entscheidung zur Knieendoprothese von Patient*in und Operateur*in gemeinsam zu treffen, wenn der zu erwartende Nutzen die möglichen Risiken überwiegt.

Schlussfolgerungen

Das Update der S2k-Leitlinie wurde um die unikondyläre Knieendoprothese erweitert, die präoperative Optimierung modifizierbarer Risikofaktoren ergänzt sowie Konkretisierungen der Hauptindikationskriterien vorgenommen.



Publication History

Received: 06 October 2023

Accepted after revision: 12 March 2024

Article published online:
29 May 2024

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