Zusammenfassung
Hintergrund Die bauliche Umgebung stellt eine Schlüsselkomponente
demenzspezifischer Versorgung dar. Über die Ausprägung demenzsensibler
Umgebungselemente in Wohnbereichen deutscher langzeitstationärer
Pflegeeinrichtungen ist bislang wenig bekannt. Mit dem German Environmental
Audit Tool (G-EAT) steht ein systematisches Assessmentinstrument zur Verfügung,
mit dem diese Elemente tiefergehend erfasst werden können. Ziel der Arbeit:
Beschreibung der Ausprägung demenzsensibler Gestaltungsprinzipien und
Umgebungselemente in einer regional begrenzten Stichprobe in Wohnbereichen
deutscher Pflegeeinrichtungendeutscher Wohnbereiche.
Methoden Die bauliche Umgebung wurde mit dem G-EAT erfasst und
quantitativ-deskriptiv ausgewertet. Auf der Basis von Einrichtungsbegehungen
wurden Definitionen der Wohnbereiche erstellt und mittels qualitativer
Inhaltsanalyse ausgewertet.
Ergebnisse Die 42 Wohnbereiche zeigen heterogene Charakteristika
hinsichtlich der Größe und der Zusammensetzung der darin enthaltenen Räume.
Demenzsensible Gestaltungsprinzipien variieren in der baulichen Umsetzung stark:
Umgebungselemente, die sich an einem familiären Umfeld orientieren, sind
durchschnittlich zu 87,7% vorhanden. Visuelle Zugangsmöglichkeiten werden
hingegen deutlich seltener durch die bauliche Umgebung ermöglicht (MW
37,3%).
Schlussfolgerungen Die Ausprägung verschiedener demenzsensibler
Umgebungselemente muss vor dem Hintergrund des Pflegekonzepts der Einrichtungen
und der Homogenität der Bewohner*innengruppe weiter untersucht werden, um
passgenaue Umgebungsanpassungen initiieren zu können, die von den
interdisziplinären Teams der Pflegeeinrichtungen umgesetzt werden können. Dies
erfordert auch eine weiterführende Betrachtung anhand einer größeren Stichprobe
von Wohnbereichen, um fördernde und hemmende Faktoren für die Umsetzung einer
demenzsensiblen Umgebungsgestaltung zu identifizieren.