Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/a-2346-0089
Späte Frühgeborene auch als Teenager im Auge behalten
Frühgeburtlichkeit ist mit einem erhöhten Risiko für neurokognitive Beeinträchtigungen in der Kindheit assoziiert. Das ist für sehr unreife Frühgeborene (EP; early preterm) gut belegt. Allerdings sind 85 % der Frühgeborenen moderate oder späte Frühgeborene (MLP; moderately to late preterm). In dieser Gruppe ist die Datenlage spärlich und kontrovers. In der niederländischen Studie von Den Heijer et al. hatten die meisten MLPs durchschnittliche oder leicht unterdurchschnittliche Ergebnisse bei neurokognitiven Tests, aber schlechtere als Reifgeborene (FT; full-term).
Insgesamt bestätigte sich die Studienhypothese mit Ergebnissen für MLPs überwiegend zwischen denen von EPs und FTs. Frühgeborene zeigten bei der Einschulung kein spezifisches Defizitmuster. Dies habe sich nun auch bei MLP-Adoleszenten bestätigt, so Heijer et al. Die Jugendlichen blieben beeinträchtigt für verschiedene kognitive Domänen. Die langsamere Informationsverarbeitung führen die Autor*innen auf geschädigte neuronale Netzwerke zurück. Netzwerke und Faserbahnen seien und blieben besonders vulnerabel. Gesundheitsmitarbeiter*innen, Eltern und Lehrern sollten mögliche Verschlechterungen und neue Defizite im Sinne eines „Grow into Deficit“ bewusst sein.
Publication History
Article published online:
03 December 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany