RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/a-2346-0155
Prädiktives Modell für motorische Beeinträchtigungen
Etwa 10 % der extrem unreifen Frühgeborenen haben eine Zerebralparese (CP). Welches Kind betroffen sein wird, lässt sich postnatal schwer vorhersagen. Die Autor*innen der ELGAN-Studie ermittelten Risikofaktoren für motorische Beeinträchtigungen (MI; motor impairment) im Alter von 2 und 10 Jahren. Mit den 4 zuverlässigsten und genauesten Variablen entwickelten Marinelli et al. ein Vorhersagemodell.
Bei Wahrscheinlichkeitsgrenzwerten von 3,5 % und 7,0 % im Alter von 2 und 10 Jahren betrug die Sensitivität des Modells für MI bei 2-Jährigen 71,2 % und bei 10-Jährigen 70,7 %. Die korrespondierenden Spezifitäten lagen bei 72,1 % und 70,7 %. Zwischen den Gruppen mit MI im Alter von 2 und mit 10 Jahren bestand ein erhebliches Crossover. Die Studiengruppe führt dies auf methodische Grenzen, falsch-negative Diagnosen, die fehlende Einbeziehung weiterer Einflussfaktoren und unterschiedliche Therapien zurück. Das Modell erlaube die frühe Identifizierung von Hochrisiko-Fällen, die von einem engeren Monitoring, aktivitätsbasierten Therapien und einer frühen Einbeziehung der Familien profitieren könnten.
Publikationsverlauf
Artikel online veröffentlicht:
03. Dezember 2024
© 2024. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany