Diabetologie und Stoffwechsel 2024; 19(05): 328-330
DOI: 10.1055/a-2384-6105
DDG-Preisträger

Neue Paradigmen in der Klassifikation und Behandlung des Typ-2-Diabetes

Werner-Creutzfeldt-Preis 2024 – Kurzübersicht des Preisträgers Robert Wagner
Robert Wagner

Diabetes: eine sich wandelnde Terminologie

Diabetes ist eine der ältesten bekannten Krankheiten der Menschheit. Ihr zentrales Phänomen, die Blutzuckererhöhung, wurde über die Glukosurie identifiziert. Die Veränderungen in der Terminologie des Diabetes charakterisieren die sich wandelnde Klassifikation der Ätiologie. Die Entdeckung des Insulins am Anfang des 20. Jahrhunderts war ein entscheidender Fortschritt im Verständnis der Krankheit. Erst in den 1930er Jahren wurde zwischen insulinsensitiven und insulinresistenten Formen unterschieden. Dies führte zur Bezeichnung Insulin-abhängiger und Insulin-unabhängiger Diabetes (IDDM und NIDDM), die später in Typ-1- und Typ-2-Diabetes (T1D, T2D) umbenannt wurden. Während die Diabetesprävalenz in den 1980er Jahren relativ konstant war, verdoppelte sich die Zahl der Betroffenen in den USA in den folgenden 20 Jahren [1]. In Deutschland erreichte die alters- und geschlechtsstandardisierte Prävalenz des Diabetes bereits im Jahr 2010 beinahe die 10%-Schwelle [2]. Die überwiegende Zahl der exzessiven Prävalenz fiel auf T2D. Dabei ist der T2D eine Ausschlussdiagnose: Nach Ausschluss der autoimmunen Betazelldestruktion im T1D, der spezifischen Ätiologien wie pankreopriver Diabetes, endokriner Ursachen, sowie der monogenen Ätiologie blieb eine Gruppe übrig, deren biologische Hintergrund im Wesentlichen unverstanden bleibt.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
09. Oktober 2024

© 2024. Thieme. All rights reserved.

Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany