Rofo 2025; 197(06): 638-647
DOI: 10.1055/a-2419-9782
Review

Parapharyngealraum: bildgebende Diagnostik und Intervention

Artikel in mehreren Sprachen: English | deutsch

Authors

  • Thomas J. Vogl

    1   Clinic for Radiology and Nuclear Medicine, Hospital of the Goethe University Frankfurt Center of Radiology, Frankfurt am Main, Germany (Ringgold ID: RIN360144)
  • Iris Burck

    1   Clinic for Radiology and Nuclear Medicine, Hospital of the Goethe University Frankfurt Center of Radiology, Frankfurt am Main, Germany (Ringgold ID: RIN360144)
  • Timo Stöver

    2   Clinic for Ear, Nose and Throat Medicine, Hospital of the Goethe University Frankfurt, Frankfurt am Main, Germany (Ringgold ID: RIN14984)
  • Rania Helal

    1   Clinic for Radiology and Nuclear Medicine, Hospital of the Goethe University Frankfurt Center of Radiology, Frankfurt am Main, Germany (Ringgold ID: RIN360144)
    3   Department of Diagnostic and Interventional Radiology, Ain Shams University Faculty of Medicine, Cairo, Egypt (Ringgold ID: RIN68792)
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Zusammenfassung

Hintergrund

Die bildgebende Diagnostik des Parapharyngealraums (PPR) stellt aufgrund der komplexen Lagebeziehung eine besondere Herausforderung an die bildgebende radiologische Diagnostik und Intervention dar. Dabei ist eine sehr gute und präzise Differenzialdiagnose anhand der Bildgebungskriterien und der topografischen Zusammenhänge möglich. Zudem besteht im Zweifelsfall die Möglichkeit einer bildgebenden – in der Regel CT-gesteuerten – Biopsie bis hin zur Drainage.

Methode

Durch eine genaue Analyse der Literatur einschließlich der neuesten Artikel werden in dieser Übersicht die grundlegenden und aktuellen bildgebenden Anwendungen für die verschiedenen PPR-Pathologien und das differenzialdiagnostische Schema zur Zuordnung der jeweiligen Läsionen exakt beschrieben. Darüber hinaus werden die Einsatzmöglichkeiten der interventionellen Radiologie vorgestellt.

Ergebnisse

Entsprechend der Häufigkeit werden die verschiedenen Pathologien des PPR von angeborenen Fehlbildungen über Entzündungen bis hin zu Tumoren diskutiert. Charakteristische Kriterien und neuerdings auch der Einsatz fortschrittlicher bildgebender Verfahren und die Einführung der Künstlichen Intelligenz (KI) erlauben eine sehr präzise differenzialdiagnostische Eingrenzung und unterstützen dabei die weitere Diagnostik und Therapie. Nach exakter Zugangsplanung lassen sich nahezu alle Pathologien des PPR mittels CT-gestützter Verfahren biopsieren oder ggf. auch drainieren.

Schlussfolgerung

Die bildgebende radiologische Diagnostik spielt eine wichtige Rolle bei der Diagnose und Therapieplanung von PPR-Pathologien.

Kernaussagen

  • Läsionen des PPR machen etwa 1–2% aller Pathologien der Kopf- und Halsregion aus. In der Mehrzahl handelt es sich um benigne Läsionen und inflammatorische Prozesse.

  • Bleiben differenzialdiagnostische Fragen offen, kann ggf. über eine CT-gesteuerte Biopsie Material gewonnen werden. Ausschlusskriterien sind dabei hypervaskularisierte Prozesse, insbesondere das Paragangliom oder Angiome.

  • Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) bei der Kopf-Hals-Bildgebung verschiedener Pathologien wie automatische Tumorsegmentierung, pathologische TNM-Klassifikation, Erkennung metastasierter Lymphknoten und extranodale Ausbreitung hat in den letzten Jahren stark zugenommen.

Zitierweise

  • Vogl TJ, Burck I, Stöver T et al. Parapharyngeal Space: Diagnostic Imaging and Intervention. Rofo 2025; 197: 638–647



Publikationsverlauf

Eingereicht: 27. Februar 2024

Angenommen nach Revision: 13. September 2024

Artikel online veröffentlicht:
04. Dezember 2024

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