Zusammenfassung
Thrombozytopenien sind häufige hämatologische Störungen, die durch eine verminderte
Anzahl von Thrombozyten im peripheren Blut gekennzeichnet sind. Erworbene und chronische
Thrombozytopenien sind in der Geburtshilfe von großer Bedeutung. Thrombozytenabfälle
von 15 bis 20% sind in unkomplizierten Schwangerschaften normal, sie fallen kontinuierlich
ab beginnend im 1. Trimenon, liegen aber im normalen Bereich zwischen 150 bis 450 G/l.
Milde Verläufe (100 bis 149 G/l) sind in der Regel eine Gestationsthrombozytopenie
und erfordern keine weitere Evaluation. Bei einer Thrombozytenzahl < 100 G/l sollte
eine differenzialdiagnostische Abklärung erfolgen. Es gibt andere Formen der Thrombozytopenie,
die während der Schwangerschaft auftreten können oder aktiviert werden können und
besonders beachtet werden müssen. In dieser Empfehlung werden Diagnostik, Differenzialdiagnosen
und mögliche Konsequenzen verschiedener thrombozytopenischer Zustände während der
Schwangerschaft dargestellt. Die Empfehlungen basieren auf aktuellen internationalen
Empfehlungen (George 2023, Bussel 2023) und einer Literaturrecherche mit den Suchbegriffen
„Thrombozytopenia“ and „pregnancy“.
Schlüsselwörter Thrombozytopenie - Schwangerschaft - Autoimmunthrombozytopenie - Gestationsthrombozytopenie