Der Klinikarzt 2008; 37(9): 441
DOI: 10.1055/s-0028-1089979
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Sehstörungen als Risiko im Straßenverkehr - Ausfälle des Gesichtsfeldes bleiben häufig unbemerkt

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Publication Date:
01 October 2008 (online)

 

Schlaganfälle, Verletzungen oder auch Tumoren im Gehirn können auch das Sehen beeinträchtigen: Betroffene nehmen bestimmte Bereiche ihres Gesichtsfeldes nicht mehr wahr, bemerken jedoch die Sehstörung selbst oft gar nicht und gefährden deshalb sich und andere - zum Beispiel im Straßenverkehr, warnt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) anlässlich einer aktuellen Studie.

Wissenschaftler der Universität Lübeck untersuchten 15 Personen mit Ausfällen im Gesichtsfeld. Einigen Patienten fehlte ein Viertel oder sogar die Hälfte des normalen Sehfeldes. Dennoch fühlten sich die Betroffenen im Alltag nicht beeinträchtigt. Blinde Menschen sind mitunter kontaktschwach oder ziehen sich zurück, so die Autoren. Dies sei bei den Patienten mit Gesichtsfeldausfällen jedoch nicht festzustellen. Erst in einem speziellen Fragebogen zu Sehstörungen gaben die Betroffenen leichte Einschränkungen im Sozialleben und Probleme beim Autofahren an. Diese beeinträchtigten jedoch angeblich ihr allgemeines Befinden nicht.