PiD - Psychotherapie im Dialog 2008; 9(4): 387-391
DOI: 10.1055/s-0028-1090068
Aus der Praxis

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Geschlechtsspezifische Unterschiede: Epidemiologie

Sabine  Twork, Karen  Voigt, Antje  Bergmann, Peter  Peschel, Joachim  Kugler
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Publication Date:
11 December 2008 (online)

Zusammenfassung

In den empirischen Gesundheitswissenschaften finden geschlechtsspezifische Unterschiede ein zunehmendes Interesse. Die Lebenserwartung ist für Frauen durchweg höher als für Männer. Dabei ähnelt sich die Lebenserwartung für Jahre in Beschwerdefreiheit, die geschlechtsspezifischen Unterschiede ergeben sich, indem Frauen mehr Lebensjahre mit Beschwerden erleben. Der subjektive Gesundheitszustand wird von Frauen schlechter beurteilt als von Männern. Die Todesursachenstatistik und das Morbiditätspanorama zeigen deutliche Unterschiede: Frauenseitig fällt z. B. die Prävalenz für chronische Schmerzerkrankungen und emotionale Störungen auf. Im Allgemeinen ergeben sich deutlich höhere Ausgaben in der gesetzlichen Krankenversicherung und der Pflegeversicherung für Frauen im Vergleich zu Männern. Hinsichtlich des Gesundheits- und Risikoverhaltens zeigen sich eine Häufung gesundheitlicher Risiken bei Männern und eine stärkere Neigung zu einer gesunden Lebensführung bei Frauen. Diese geschlechtsspezifischen Unterschiede finden sich nicht nur in der Gesamtbevölkerung, sondern auch bei Medizinstudierenden, Pflegekräften und Ärzten / Ärztinnen.

Literatur

Korrespondenzadresse:

Dr. med. Sabine Twork

Medizinische Fakultät der TU Dresden, Lehrstuhl Gesundheitswissenschaften / Public Health

Fetscherstraße 74

01307 Dresden

Email: sabine_twork@hotmail.com