Indikationen und Ergebnisse des Lipofilling im Rahmen der Mammachirurgie

Einleitung: Neben Konturdefekten haben auch Narben und Radioderme eine große Bedeutung für das ästhetische Ergebnis im Rahmen der Mammachirurgie. Zahlreiche rezente Publikationen spiegeln die Kontroverse der Anwendung von Eigenfett in der Korrektur dieser Defekte. Anhand einer Zusammenfassung der Literatur, sowie der Analyse der eigenen Ergebnisse soll die vorliegende Kontroverse reflektiert werden.

Patienten und Methoden: Bis jetzt wurden an unserer Abteilung insgesamt 12 Patientinnen mittels Lipofilling der Brust behandelt. Zu den von uns gestellten Indikationen gehören Konturdefekte, Radioderme und Kapselfibrosen nach Implantatrekonstruktion. Alle Patientinnen erhielten im Abstand von 8–12 Wochen je 3 Eigenfettbehandlungen. Die Behandlungen konnten tagesklinisch in örtlicher Behandlung durchgeführt werden. Zur Evaluierung des Ergebnisses wurden die Patientinnen befragt, sowie jeweils vor den Behandlungen, sowie 3 Monate nach Abschluss der Behandlung eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt.

Ergebnisse: Die Evaluierung der Patientinnenzufriedenheit ergab eine hohe Zufriedenheit der Patientinnen mit dem Ergebnis. Das Volumen des implantierten Eigenfettes reduzierte sich nach jeder Behandlung um etwa die Hälfte, was mehrmalige Behandlungen notwendig machte. Der Hautzustand im Falle von Radiodermen oder Narbenkontrakturen konnte verbessert werden, sowie die kosmetischen Ergebnisse nach Implantatrekonstruktion mit Kapselfibrose verbessert werden. Die Ultraschallergebnisse zeigten homogenes Fett ohne Fettgewebsnekrosen oder Ölzysten.

Schlussfolgerung: Unsere ersten Erfahrungen in der Verwendung des Lipofilling zeigen eine Vielfalt von Indikationen mit vielversprechenden Ergebnissen. Dennoch sollte die Behandlung aufgrund der in der Literatur beschriebenen Komplikationen wie Ölzysten oder Fettgewebenekrosen nur unter engmaschigen radiologischen Kontrollen und unter Beachtung der beschriebenen technischen Details durchgeführt werden.