Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2008; 5 - A46
DOI: 10.1055/s-0028-1096006

SUCCESS-Studie – Evaluierung von Docetaxel und Gemcitabine in der adjuvanten Therapie des frühen Mammakarzinoms. Kann die Studienteilnahme die Therapiestrategien und individuelle Patientenversorgung in teilnehmenden Zentren verbessern?

EM Genss 1, W Janni 1, B Rack 1, H Sommer 1, J Jückstock 1, P Hepp 1, R Schlag 2, W Fett 3, R Lorenz 4, D Chatsiproios 5
  • 1Universitätsfrauenklinik LMU, Onkologie, München, Deutschland
  • 2Praxis, Hämatologie/Onkologie, Würzburg, Deutschland
  • 3Praxis, Hämatologie/Onkologie, Wuppertal, Deutschland
  • 4Praxis, Dres. Lorenz/Hecker, Braunschweig, Deutschland
  • 5CGG Klinik GmbH, Gynäkologie, Mannheim, Deutschland

Hintergrund: Die SUCCESS-Studie ist eine multizentrische, prospektiv randomisierte Phase III-Studie in der Adjuvanz des primären Mammakarzinoms. Es wird das rezidivfreie Überleben (ÜL) nach 3 Zyklen FEC (5 Fluorouracil-Epirubicin100-Cyclophosphamid)-Chemotherapie (CHT) gefolgt von 3 Zyklen Doc (Docetaxel100)-CHT verglichen mit dem rezidivfreien ÜL nach 3 Zyklen FEC gefolgt von 3 Zyklen Doc75 in Kombination mit Gemcitabine2000-CHT. Mit insgesamt 250 deutschlandweit aktiv rekrutierenden Zentren und einem Patientinneneinschluss von 3.754 Patienten in 1,5 Jahren war die SUCCESS-Studie die bisher schnellstrekrutierende Studie Deutschlands in diesem Indikationsbereich.

Patientinnen und Methode: Die teilnehmenden Zentren erhielten einen standardisierten Fragebogen, der einen möglichen Einfluss der Studienteilnahme auf die Patientenversorgung und die Therapiestrategien ermitteln sollte. Dieser umfasste 6 Fragen: Früherer Einschluss von Patienten gleichen Tumorstadiums in Studien, die Art der vorher vergleichbaren Patienten verabreichten CHT, Veränderungen in der Intensität der medizinischen Betreuung seit Teilnahme an der Studie, Änderung der Gesamtqualität der medizinischen Betreuung sowie die Bereitschaft, wieder an einer klinischen Phase III-Studie teilzunehmen.

Ergebnisse: 78 Fragebögen konnten ausgewertet werden. Vor Studienteilnahme hatten 39,7% der befragten Zentren Patienten dieses TU-Stadiums nicht in klinischen Studien eingebracht. 46,2% hatten ihren Patienten zuvor eine rein anthrazyklinbasierte Therapie verabreicht. 50% bemerkten durch die Studienteilnahme eine Zunahme der Intensität ihrer Patversorgung – unabhängig vom Dokumentationsaufwand. Der überragende Teil der Zentren (93,6%) stellte durch den regelmäßigen Informationsfluss über Newsletter, Studientreffen etc. eine Zunahme ihrer Kenntnisse über Mammakarzinom fest. 47,7% bestätigten eine verbesserte Gesamtqualität der medizinische Betreuung und 100% würden erneut an einer klinische Studie teilnehmen.

Schlussfolgerung:Ärzte und Patienten können von der Teilnahme an klinischen Studien profitieren, da diese mit einer Optimierung der Patientenversorgung und Therapieentscheidung einhergeht.