Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2008; 5 - A147
DOI: 10.1055/s-0028-1096107

Klinische Sonderfälle in der interdisziplinären Brustkonferenz

C Uleer 1, J Yazdan Pourfard 1
  • 1Gynäkologische Gemeinschaftspraxis, Hildesheim, Deutschland

Die Beratung von Brustkrebspatientinnen hinsichtlich Diagnostik und Therapie muss auf der Basis von Leitlinien erfolgen, die von der Deutschen Krebsgesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Senologie (S3-Richtlinien) und der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO) regelmäßig aktualisiert werden. Die zertifizierten Brustzentren sind verpflichtet, einmal in der Woche eine interdisziplinäre Brustkonferenz abzuhalten, um im Konsens über das diagnostische und therapeutische Procedere zu entscheiden und die Empfehlung an die Patientinnen und die ärztlichen Kollegen weiterzuleiten.

Leider lassen sich offizielle Leitlinien für klinische Ausnahmesituationen nicht wieder finden, sodass auf Individualentscheidungen ausgewichen werden muss. Dennoch ist auch für diese Sonderfälle ein möglichst hohes Maß an diagnostischer und therapeutischer Sicherheit anzustreben.

Ziel dieser Arbeit ist die retrospektive Untersuchung der Protokolle, die im Rahmen der wöchentlichen Brustkonferenz im Rahmen des interdisziplinären Brustzentrums in Hildesheim über ein Jahr erstellt wurden: Es werden die Fragestellungen heraus gearbeitet, für die keine Leitlinienempfehlungen existierten, die aber andererseits mit einer gewissen Häufigkeit auftraten. Es wird das Ergebnis einer Literaturrecherche zum wahrscheinlich korrekten Vorgehen in den klinischen Sonderfällen vorgestellt. Diese Arbeit kann eine Hilfestellung im Ablauf interdisziplinärer Brustkonferenzen sein.