Planta Med 1967; 15(4): 420-429
DOI: 10.1055/s-0028-1100002
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

ANBAUVERSUCHE MIT ARNICA–ARTEN – II. Vegetative Vermehrung von Arnica montana L.

H. Kating, F. Seidel
  • Institut für Pharmakognosie und Botanischer Garten der Philipps–Universität Marburg/Lahn
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Publication Date:
15 January 2009 (online)

Zusammenfassung

  1. Als Substrat für die Regeneration der Rhizomschnittlinge von Arnica montana bewährte sich ein Gemisch von TKS 1 / saurer Lößlehm + Sand im Verhältnis von 2 : 1 bis 4 : 1. Die Rhizomschnittlinge wurden in Multitopfplatten im Gewächshaus aufgestellt. Der Austrieb begann nach 5–8 Tagen. Nach etwa 4 Wochen waren 95 % der Rhizomstücke (häufig mit mehreren Trieben) ausgetrieben.

  2. Die Rhizomschnittlinge regenerierten im Gewächshaus zu jeder Jahreszeit. Im Frühjahr und Sommer wurde die Vermehrung im Frühbeet durchgeführt. Es konnte kein signifikanter Unterschied in dem Austrieb von Rhizomstücken von 1 und 2 cm Länge festgestellt werden. Ältere und jüngere Rhizomteile trieben fast gleich gut aus.

  3. Im Juni direkt ins Freiland ausgelegte Rhizomstücke trieben zu 85 % aus und hatten im September Pflanzen mit einem mittleren Rosettendurchmesser von 17,5 cm gebildet. Im Herbst aus Rhizomschnittlingen gezogene Jungpflanzen, die im Kasten überwinterten und im Frühjahr ausgepflanzt wurden, hatten gegen Ende der Vegetationsperiode einen mittleren Rosettendurchmesser von 35,5 cm. 6,2 % dieser Pflanzen blühten schon im 1. Jahr.

  4. Stecklinge von A. montana bewurzelten sich in TKS 1 /Lößlehm + Sand bei guter Feuchthaltung und anfänglicher Beschattung im Frühbeet zu 80 bis 90 %. Ein Stecken direkt ins Freiland brachte ein ähnliches Anwachsergebnis.

  5. Die Vermehrung durch Stecklinge kann vom Beginn des Austriebes über die ganze Vegetationsperiode hinweg vorgenommen werden. Im Juni gesteckte Pflanzen hatten 110 Tage später im Freiland Neutriebe mit einem Rosettendurchmesser von 18,5 eingebildet.

Summary

Vegetative propagation of Arnica montana L. by root cuttings was studied and the methods most suitable for propagation and culture of this medicinal plant are reported.