RSS-Feed abonnieren
DOI: 10.1055/s-0028-1101442
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Multiple Sklerose - Enzym stoppt Autoimmunkrankheit
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
04. November 2008 (online)
Forscher der Universität Erlangen-Nürnberg haben ein Enzym entdeckt, mit dessen Hilfe sich Autoimmunreaktionen im menschlichen Körper unterdrücken lassen. Die Studie der Arbeitsgruppe um Prof. Falk Nimmerjahn weckt Hoffnungen auf neue therapeutische Möglichkeiten zur Bekämpfung von Erkrankungen wie Multipler Sklerose, Arthritis oder Systemischen Lupus Erythematodes (SLE).
Die Forscher haben ein bakterielles Enzym identifiziert, das die Zuckerseitenkette des Antikörpers entfernt. Der Antikörper verliert damit seine entzündliche Wirkung. Im Tiermodell ist es den Wissenschaftlern gelungen, eine Reihe von Autoimmunerkrankungen erfolgreich zu unterdrücken. Außerdem konnten die Forscher zeigen, dass auch menschliche Antikörper nach Behandlung mit dem Enzym ihre entzündliche Wirkung verlieren. Ein großer Vorteil der neuen Therapie ist, dass das Enzym gezielt auf bestimmte Antikörper wirkt und nicht - wie derzeit gängige Verfahren - das Immunsystem komplett unterdrückt und die Patienten anfällig für Infektionen macht.
Quelle: Information des Mediendienstes der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg vom 26. September 2008