Zusammenfassung
In einer retrospektiven Studie wurde bei 107 Patienten die Leistungsfähigkeit der
Myeloszintigraphie in der Erfassung von spinalen Raumforderungen geprüft. Das Ergebnis
der Myeloszintigraphie war in 83% richtig und in 17% falsch oder falsch interpretiert
worden. Von 26 spinalen Raumforderungen war das Myeloszintigramm 21 mal korrekt, dreimal
falsch-negativ und zweimal insofern falsch-positiv, als es die Raumforderung viel
zu tief lokalisierte. 81 Fälle ohne spinale Raumforderung zeigten 13mal einen pathologischen
Befund, der ausnahmslos im Bereich der Hals- oder oberen Brustwirbelsäule lokalisiert
war. Diese Artefakte sind nicht zu erkennen, wenn bei der Kontrollszintigraphie das
Maximum der Aktivität bereits weiter aufgestiegen ist. Sie kommen zustande bei ungeeignetem
Meßzeitpunkt und (oder) durch eine ungünstige Lagerung des Patienten und lassen sich
nicht immer vermeiden. Dennoch leistet die Myeloszintigraphie viel und ist bei Verdacht
auf eine spinale Raumforderung als Suchmethode geeignet.
Summary
The diagnostic value of myeloscintigraphy in the diagnosis of space-occupying spinal
lesions was analysed in a retrospective study of 107 patients. The results of myeloscintigraphy
were correct in 83%, while in 17% they were wrong of falsely interpreted. In 21 of
26 space-occupying lesions of the spinal cord the myeloscintigraphic diagnosis was
correct, it was false-negative in three and false-positive in two in that it localized
the lesion too low. Of 81 cases without spinal space-occupying lesion the scan was
abnormal in 13, without exception localized to the region of the neck or upper thoracic
vertebrae. These artefacts are due to an unsuitable moment of measurement having been
chosen and (or) unfavourable position of the patient: they cannot always be avoided.