Radiologie up2date 2009; 9(1): 51-64
DOI: 10.1055/s-0028-1119513
Muskuloskelettale Erkrankungen

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Direkte MR-Arthrografie – Teil II: Hand-, Hüft-, Knie- und oberes Sprunggelenk

Direct magnetic resonance arthrography – Part II: hand, hip, knee and ankle jointK.-F.  Kreitner, R.  Schmitt
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Publikationsdatum:
13. März 2009 (online)

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Zusammenfassung

Die MRT besitzt heute einen hohen Stellenwert in der Diagnostik von Gelenkpathologien. Die diagnostischen Möglichkeiten der MRT werden durch eine vorherige intraartikuläre Kontrastmittelgabe als direkte MR-Arthrografie zweifelsohne erweitert. Das Verfahren wird insbesondere an der Schulter, aber auch an der Hand, Hüfte, am Ellenbogen-, Knie- und am oberen Sprunggelenk eingesetzt. Neben technischen Aspekten werden – basierend auf den Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft Muskuloskelettale Radiologie der Deutschen Röntgengesellschaft – sinnvolle Indikationen zur Durchführung der direkten MR-Arthrografie vorgestellt, die im klinischen Alltag eine Orientierungshilfe darstellen sollen. Dies impliziert auch, Stärken und Schwächen konkurrierender bildgebender Verfahren abzuschätzen, um kompetent die Indikationsstellung zur direkten MR-Arthrografie bewerten zu können. Teil II behandelt die MR-Arthrografie an Hand-, Hüft-, Knie- und oberem Sprunggelenk.

Derzeit noch nicht beurteilbar ist der Stellenwert des Verfahrens bei 3 T: Hier könnten die verbesserten Möglichkeiten hinsichtlich der Knorpeldiagnostik dazu führen, dass das Verfahren der CT-Arthrografie im Nachweis von Knorpelläsionen insbesondere kleiner Gelenke wieder ebenbürtig und diesem aufgrund der fehlenden Strahlenexposition vorzuziehen ist.

Abstract

Magnetic resonance imaging has reached high acceptance in the diagnostic work-up of joint pathologies. Direct magnetic resonance arthrography extends the capabilities of conventional MR imaging and utilizes the natural advantages gained from joint effusion. The imaging technique has been applied in the shoulder, ellbow, hand, hip, knee and ankle joints. Besides technical aspects, this article wants to discuss indications for direct MR arthrography for clinical purposes. They are based on the recommendations of the „Arbeitsgemeinschaft Muskuloskelettale Radiologie” of the German Radiology Society. This implies to recognize the inherent strengths and weaknesses of concurring imaging modalities as a basis for the distinguished clinical use of direct MR arthrography. Part II of this article describes direct magnetic resonance arthrography of wrist, hip, knee and ankle joints.

Actually, a final assessment of the technique at 3 T is not possible. However, it is anticipated that the possibilities of cartilage imaging may improve considerably so that MR arthrography at 3 T will replace CT-arthrography for detection of cartilage lesions especially in small joints.

Kernaussagen

  • Bei der direkten MR-Arthrografie des Handgelenks ist die bilaterale Kontrastmitteleinbringung um die zu beurteilende Gelenkstruktur eine wichtige Voraussetzung. Indiziert ist das Verfahren bei Läsionen der intrinsischen Bänder SLL und LTL (Degeneration, Rupturen), Veränderungen des ulnokarpalen Komplexes und Chondropathien.

  • Als Indikationen für eine MR-Arthrografie des Hüftgelenks werden die Frage nach einer Läsion des Labrum acetabulare, die Klärung des Vorliegens eines femoroazetabularen Impingements, der Nachweis früher Knorpelläsionen sowie freier Gelenkkörper angesehen.

  • Am Knie- und oberen Sprunggelenk wird die direkte MR-Arthrografie seltener eingesetzt: Beim Kniegelenk wird die Beurteilung des operierten Meniskus verbessert. Beim Sprunggelenk ist evtl. die Beurteilung der Integrität des Gelenkknorpels bei einer Osteochondrosis dissecans eine Indikation, wobei die CT-Arthrografie unter Einsatz der Mehrdetektorentechnik eine erhebliche Konkurrenz darstellt.

Literatur

Prof. Dr. Karl-Friedrich Kreitner

Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie

Langenbeckstraße 1
55131 Mainz

Telefon: 06131 174160

Fax: 06131 176633

eMail: kreitner@radiologie.klinik.uni-mainz.de